Die Adenauer-Legion
Rüstungspsychologie und Demokratiedefizite
Von Stefan Stosch
Regie: Peter Behrendsen
Es sprachen: Susanne Flury, Marianne Rogée, Werner Rundshagen, Hans-Gerd Kilbinger und Hendrik Stickan
Ton und Technik: Karl-Heinz Stevens und Elvira Klessen-Wolff
Produktion: Dlf 1993
Die Adenauer-Legion - Rüstungspsychologie und Demokratiedefizite
43:38 Minuten
Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten die Deutschen erst einmal genug vom Militär. Eine breite Mehrheit lehnte die Wiederbewaffnung ab. Mit einer geheimen, millionenschweren PR-Kampagne versuchte Konrad Adenauer, die Stimmung zu drehen.
Im Dezember 1951 wurde die Arbeitsgemeinschaft Demokratischer Kreise (ADK) gegründet, um die Wiederbewaffnung zu propagieren. Der Indoktrinationsauftrag war geheim. Nach außen firmierte die ADK als unabhängige Privatorganisation zur Förderung der Demokratie, doch hinter den Kulissen wurde sie vom Bundespresseamt gelenkt und jährlich mit Millionen D-Mark an Steuermitteln finanziert.
Bundeskanzler Konrad Adenauer persönlich hatte den späteren Bundestags- und Europaabgeordneten Hans Edgar Jahn (CDU) mit der Leitung betraut. Im Rückblick taufte sich die Organisation mit mehreren Tausend Mitgliedern "Adenauer-Legion". 1969 wurde sie auf Bundesebene aufgelöst.
Vor 70 Jahren im Mai 1949 trat das Grundgesetz in Kraft. Zahlreiche Debatten prägten die Verfassungsgeschichte der Bundesrepublik. An drei Konfliktfelder erinnern wir in Features aus dem Archiv: An die Gleichberechtigung von Mann und Frau, an die Wiederbewaffnung und an die Änderung des Asylrechts 1993. Die Reihe ist Teil der Denkfabrik.