Hörspiel über einen dubiosen deutschen Saubermann

    Alfred C. - Aus dem Leben eines Getreidehändlers

    Eine über 400 Tiere zählenden Heidschnuckenherde bei Oldenhof (Kr. Celle)
    Eine über 400 Tiere zählenden Heidschnuckenherde bei Oldenhof (Kr. Celle) © picture alliance / dpa / Wolfgang Weihs
    Von Hermann Bohlen |
    • Groteske • Offenbar werden Informationen über den Getreidehändler Alfred C. zurückgehalten. Dabei war er nicht nur beruflich erfolgreich, sondern auch gemeinnützig tätig: Er hat Millionen gespendet und Bonbon-Papierchen aufgesammelt.
    Alfred C. hat sein Leben lang alles gegeben, um dem Gemeinwesen zu dienen. Er hat hunderte Millionen Mark gespendet, eine Naturpark-Bewegung ins Leben gerufen und am Wochenende Bonbon-Papierchen in der Lüneburger Heide aufgespießt. Sein Bild findet sich in allen Veröffentlichungen der Stiftung, die er gegründet hat. Aber wieso hört oder liest man nirgendwo ein Zitat von ihm, wieso wurden offenbar alle seine Schriften aus der Öffentlichkeit getilgt? Hermann Bohlen ist der Sache nachgegangen und hat bislang unbekannte Seiten im Leben des Getreidehändlers rekonstruiert.
    Die Ähnlichkeit von Alfred C. mit dem Hamburger Stifter und Kaufmann Alfred C. Toepfer ist kein Zufall.
    „Alfred C. Aus dem Leben eines Getreidehändlers“ wurde mit dem Deutschen Hörspielpreis der ARD 2012 ausgezeichnet.
    Bettina Kurth (links) und Hermann Bohlen bei der Produktion des Hörspiels von Hermann Bohlen (Deutschlandradio Kultur und hr) in Studio 4, Nalepastraße Berlin
    Bettina Kurth (links) und Hermann Bohlen bei der Produktion des Hörspiels von Hermann Bohlen (Deutschlandradio Kultur und hr) in Studio 4, Nalepastraße Berlin© Deutschlandradio - Anke Beims

    Alfred C.
    Aus dem Leben eines Getreidehändlers
    Von Hermann Bohlen
    Regie: Judith Lorentz und Hermann Bohlen
    Mit: Harald Halgardt, Hans Kahlert, Bettina Kurth, Hermann Bohlen, Otto Sander, Matthias Matschke, Ingo Hülsmann, Hannes Stelzer, Edgar Bessen, Alberto Fortuzzi, Cathlen Gawlich, Paul Sonderegger und Clarisse Cossais
    Ton und Technik: Jean Szymczak und Andreas Stoffels
    DKultur/HR 2012
    Länge: 56'05
    Eine Wiederholung vom 04.04.2013

    Hermann Bohlen, geboren 1963 in Celle, studierte Sinologie in Berlin, Hamburg und Shanghai. Er lebt als Autor und Produzent von Hörspielen in Berlin. Zu seinen Auszeichnungen gehören der Hörspielpreis der Akademie der Künste Berlin (1997) sowie mehrere Prämierungen seiner Stücke als „Hörspiel des Monats“. 2009 wurde er zum Mitglied der Akademie der Künste ernannt. Für Deutschlandfunk Kultur realisierte er mehrere „Wurfsendungen“ und Hörspiele wie „Die Sprache der Wildschweine: Schweine-Heinz“ (2017) und „Der Home-Officer“ (2020). Zuletzt: „Hahnenkampf in Quitzow“ (RBB 2021).

    Der Schauspieler Harald Halgardt und Regisseur Hermann Bohlen bei den Aufnahmen zum Hörspiel "Alfred C."
    Der Schauspieler Harald Halgardt und Regisseur Hermann Bohlen bei den Aufnahmen zum Hörspiel "Alfred C."© Deutschlandradio - Christoph Richter