Klangkunst: Poesie trifft Elektropop

An den mechanischen Präsidenten

Zeichnung von der Autorin
Zeichnung von der Autorin. © Mariola Brillowska
Von Mariola Brillowska |
Sie kann nicht singen, deshalb spricht sie ihre Lieder: Die Poetin und Radiomacherin Mariola Brillowska setzt bunte, absurde und schöne Songs frei. Ein unaufhaltsamer Fluss von Spoken-Word-Hits, mit Pferden, Knast und Schlangenleder.
Mariola Brillowska schreibt und performt Songs. Dazu komponieren Günter Reznicek und Richard von der Schulenburg punkige Sounds – assoziativ, suggestiv, wundersam und irritierend:
„Irgendwo sind Pferde und Löwen zu hören. Der Lautsprecher lädt ein zum Tanzen, zu Liebe auf dem Big Square und im Beauty Purely Studio. Irgendwann springt die Katze auf den Kopf des Feuerwehrmanns und landet deswegen im Knast.“
Woanders findet sich das Gleichnis: „Ich bin eine Aktentaschenhülle aus Schlangenleder zur Tarnung für all die Schweinereichen.“ Über diese Zeile sagt die Poetin: „Selbst für mich bleibt sie ein Rätsel. Ich kann mich nicht erinnern, sie mal geschrieben zu haben.“
Videotrailer zu „An den mechanischen Präsidenten“
Musikvideo
Wann hast du das letzte Mal Blumen betrachtet (kurzfilmtage.de),
nominiert für den MuVi Online Publikumspreis 2022 der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen

An den mechanischen Präsidenten
Von Mariola Brillowska
Stimme: Mariola Brillowska, Bela Brillowska 
Komposition: Günter Reznicek, Richard von der Schulenburg, Mariola Brillowska
Produktion: Autorinnenproduktion für Deutschlandfunk Kultur 2021
Länge: 51'55

Mariola Brillowska, geboren 1961 in Sopot, Polen, ist eine polnisch-deutsche Künstlerin, Schriftstellerin und Autorenfilmerin. 2005−2013 lehrte sie an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main. Sie gewann Preise wie den ARD PiNball (2014), den Deutschen Kurzfilmpreis Goldene Lola (2017) und den Preis der deutschen Filmkritik (2019). Mit ihrem Kurzfilm „Black Wave (Schwarze Welle)“ erreichte sie 2019 die Vorauswahl der Nominierungen für den Kurzfilm-Oscar.