Anschließend:
Hörspielmagazin Extra
Von herzlosen Charakteren, seelenlosen Schreibhandwerkern und einem toten Großvater – Der Prix Europa 2017
Von Jochen Meißner
Broken German

Am vergangenen Wochenende gingen in Karlsruhe die diesjährigen ARD Hörspieltage zu Ende. Zwölf aktuelle Produktionen der ARD und des Deutschlandradios sowie vom Österreichischen Rundfunk und dem Schweizer Radio standen im Wettbewerb.
Hörspiel von Noam Brusilovsky
nach dem gleichnamigen Roman von Tomer Gardi
Bearbeitung und Regie: Noam Brusilovsky
Mit: Dor Aloni, Aviva Joel, Tomer Gardi, Meik van Severen, Noam Brusilovsky, Horst Hildebrand, u.a.
nach dem gleichnamigen Roman von Tomer Gardi
Bearbeitung und Regie: Noam Brusilovsky
Mit: Dor Aloni, Aviva Joel, Tomer Gardi, Meik van Severen, Noam Brusilovsky, Horst Hildebrand, u.a.
Produktion: SWR 2017
Länge: 59'
Länge: 59'
Noam Brusilovsky, 1989 in Israel geboren, studiert seit 2013 Regie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin. Sein erstes Hörspiel "Woran man einen Juden erkennen kann. Eine Untersuchung" entstand 2016 für den Deutschlandfunk. Ein Stück, das virtuos mit antisemitischen Klischees spielt und die Frage der jüdischen Identität in immer neuen, zum Teil skurrilen Szenen stellt.
"Broken German", Noam Brusilovskys zweite Hörspielarbeit, geht zurück auf die gleichnamige Romanvorlage von Tomer Gardi und macht aus dieser ein eigenständiges, so nur im Akustischen mögliches Kunstwerk.
Die Jury der ARD-Hörspieltage begründete ihre Wahl so: "Mit einem hohen Tempo, virtuoser Sprecherführung und einer leichthändigen Erzählweise antwortet der Autor und Regisseur Noam Brusilovsky auf das Verlangen des Textes nach Mündlichkeit. Jener Mündlichkeit, die uns tagtäglich umgibt und die als Reichtum zu begreifen und nicht als Mangel zu beurteilen ist. Gardi und Brusilovsky formulieren eine Sprache, die eine zwingende Herausforderung für die Gesellschaft wie für das Radiopublikum ist: Mit anderen Worten: "Broken German" muss man hören."