Zurück zur "Apotheke Europas"?
Auf den Spuren eines unnötigen Mangels
Von Ludger Fittkau
Regie: Anna Panknin
Sprecher: Jean-Paul Baeck und Hildegard Meier
Ton und Technik: Wolfgang Rixius und Jens Müller
Redaktion: Wolfgang Schiller
Produktion: Deutschlandfunk 2020
Zurück zur „Apotheke Europas“?
42:55 Minuten
Schon vor der Corona-Krise waren wichtige Medikamente über Monate nicht lieferbar. Viele davon werden heute fast ausschließlich in China und Indien hergestellt. Aus Kostengründen. In Deutschland wurde dagegen die letzte große Antibiotika-Fabrik 2017 stillgelegt.
Noch vor einem Vierteljahrhundert war die Hoechst AG im Frankfurter Vorort Hoechst ein global bedeutendes Pharma-Unternehmen. An rund 15.000 Apotheken der Welt hing das Firmenschild mit Turm und Brücke, der symbolischen Darstellung des expressionistschen Verwaltungsgebäudes. Die Hoechst AG gibt es heute nicht mehr. Die Antibiotika-Fermentationsanlage wird nicht mehr für den ursprünglichen Zweck genutzt.
Doch nun mehren sich Stimmen aus Politik und Wirtschaft, die fordern, aus der Covid-19-Krise zu lernen und versorgungsrelevante Arzneimittel wie Antibiotika künftig wieder in Europa zu produzieren. Klar ist inzwischen auch: Die Stilllegung der Anlage in Höchst wäre nicht nötig gewesen. Denn es gab Unternehmer, die sie weiterbetreiben wollten.
Ludger Fittkau, geboren 1959 in Essen, dort Abitur und Sozialpädagogik-Studium. Anschließend zehn Jahre Jugendarbeit in Essen und Oberhausen, Mitte der 90er-Jahre Wechsel in den freien Journalismus. Nebenbei Studium der Sozialwissenschaften mit Promotion 2006. Seit 2009 freier Landeskorrespondent des Dlf, zunächst in Rheinland-Pfalz und nun in Hessen.