Auf der Schuldenbremse
Wie viel Schulden verträgt der Staat?
Von Vivien Leue
Regie: Claudia Kattanek
Es sprachen: Judokus Krämer, Katherina Wolter und die Autorin
Ton und Technik: Gunther Rose und Caroline Thon
Redaktion: Wolfgang Schiller
Produktion: Deutschlandfunk 2024
Wie viel Schulden verträgt der Staat?
Verhindert die Schuldenbremse notwendige Investitionen in die Zukunft? © IMAGO/Sascha Steinach
Auf der Schuldenbremse
43:51 Minuten
Seit ihrer Einführung 2009 wird über sie debattiert. Mit guten Zielen gestartet, gilt die deutsche Schuldenregel mittlerweile vor allem als Zukunftsbremse. Welche Reformen braucht es?
Mit Hilfe klar definierten Grenzen sollte die Staatsverschuldung nach Jahren wachsender Kreditaufnahmen auf anhaltend niedrigem Niveau gehalten werden. Das gelang – die Schuldenquote sank 2017 auf knapp unter 60 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Doch zu welchen Kosten? Vielerorts sind Straßen und Brücken marode, der Ausbau der erneuerbaren Energien stockt, der Bildungssektor ist chronisch unterfinanziert. In der Wirtschaft wächst die Sorge vor einer De-Industrialisierung des Landes.
Wie bleibt der Standort Deutschland auch in den kommenden Jahrzehnten attraktiv? Unter Ökonomen gelten feste Schuldengrenzen mittlerweile als überholt. Dass es anders geht, zeigen aktuell die USA.
Auch die sogenannten Wirtschaftsweisen in Deutschland plädieren für höhere Investitionen in die Zukunft – und nehmen eine höhere Neuverschuldung dafür in Kauf. Doch große Teile der deutschen Politik halten an der Schuldenbremse fest. Die Schwarze Null ist ihr Mantra. Misstrauen sich die Politiker selbst?
Vivien Leue ist freie Korrespondentin in Nordrhein-Westfalen und berichtet für die drei Programme des Deutschlandradios insbesondere über Wirtschaft und Politik, Gesellschaft und Bildung. Sie hat Geschichte, Lateinamerikanistik und Jura in Mainz, Madrid und Berlin sowie Wirtschaftswissenschaften an der Fernuni Hagen studiert.