Die Kinder von Station 19
Auf der Suche nach den Opfern einer Verwahrpsychiatrie
Von Marie von Kuck
Regie: Beatrix Ackers
Es sprachen: Julia Lenska, Gregor Höppner, Sascha Tschorn und die Autorin
Ton und Technik: Ernst Hartmann und Hanna Steger
Redaktion: Wolfgang Schiller
Produktion: Deutschlandfunk/MDR/WDR 2020
Die Kinder von Station 19
59:06 Minuten
Überall in der DDR fristeten Tausende psychisch Kranke und geistig Behinderte auf Verwahrstationen ein menschenunwürdiges Dasein. Die Autorin lernte 1990 als Hilfskraft die Kinderstation in Altscherbitz kennen. Bei der Suche nach den Kindern von damals stieß sie auf eine Mauer des Schweigens.
Die Leipziger Psychiatrie war seit den frühen 70er-Jahren berühmt für ihre sozialtherapeutischen Arbeitsweisen und genoss auch international Anerkennung. Doch die meisten psychiatrischen Patienten lebten auf sogenannten Verwahrstationen. Die Bedingungen waren von Mangel geprägt und desaströs. Anfang der 90er-Jahre wurden diese Stationen geschlossen. Aus Altscherbitz wurden fast 600 Patienten entlassen. Die meisten von ihnen hatten fast ihr ganzes Leben hier verbracht. Wer waren diese Menschen? Und was ist aus ihnen geworden?
Das Feature belegte beim Prix Europa 2020 in der Kategorie "Best European Radio Investigation" den zweiten Platz und wurde mit einer Special Commendation ausgezeichnet.
Marie von Kuck wurde 1971 in Leipzig geboren und war in der DDR-Oppositionsbewegung aktiv. Sie ist ausgebildete Puppenspielerin und Theatertherapeutin. Seit dem Jahr 2000 arbeitet sie auch als Autorin. Für den Rundfunk schreibt sie Hörspiele, Features und Reportagen. Sie lebt in Berlin.