Drei Jahre Corona (3/4) - Auf der Suche nach einer verschwundenen Stadt

Fear of Losing New York

54:49 Minuten
New York am 29.3.2020: Der sonst so belebte Times Square wirkt wie leergefegt.
Der Times Square während des Lockdowns im März 2020. © picture alliance / AA | Tayfun Coskun
Von Thomas Reintjes und Matthias Röckl |
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Am 16. März 2020 ist New York City verschwunden. Covid 19 hat die Stadt, die niemals schläft, die sich jeden Tag neu erfindet, lahmgelegt. Über 500.000 haben ihrer Stadt bereits den Rücken gekehrt. Wer es sich leisten kann, verlässt den Big Apple.
Der Broadway ist seitdem geschlossen, hinter den Glasscheiben der kleinen Läden herrscht gespenstische Dunkelheit und Restaurants kämpfen ums tägliche Überleben. New York leidet unter Herzschmerz. Ohne Besucher kauft niemand „I Love New York”-T-Shirts, selbst die bedingungslose Liebe der New Yorker zu ihrer Stadt scheint in der Krise zu stecken.
Während des Lockdowns haben New Yorker zum ersten Mal in der Geschichte der Stadt ausgiebig Zeit gefunden, ihren Lebensstil zu reflektieren. Denn wer den Mythos NYC leben möchte, muss seinen Preis zahlen. Extra lang und hart arbeiten, horrende Lebenshaltungskosten. Es in New York zu schaffen, war nie leicht. Das Coronavirus hat es für viele noch schwerer, für manche unmöglich gemacht.
Das Feature gibt einen tiefen Einblick in die Gefühlswelt der New Yorker mit Geschichten vom täglichen Überleben, von der Angst, die eigene Stadt zu verlieren und von Ex-New Yorkern, die sich von ihrer Lieblingsstadt getrennt haben. Was sich bereits abzeichnet: Das New York vor Covid-19 wird es so nicht wieder geben. Die Stadt muss sich neu erfinden.
Der Stolz der New Yorker ist unantastbar, glaubten Thomas Reintjes und Matthias Röckl vor der Corona-Krise. Die beiden suchen nach der verlorenen Stadt, den verlorenen Träumen, Existenzen, Sehnsüchten und sind auf der Spur der Hoffnung, dass New York vielleicht doch noch die Kurve kratzt.
Das Feature wurde mit dem Rias Radio Award 2022 ausgezeichnet.

Drei Jahre Corona (3/4)
Fear of Losing New York
Auf der Suche nach einer verschwundenen Stadt
Von Thomas Reintjes und Matthias Röckl

Regie: die Autoren
Es sprachen: Sigrid Burkholder, Simon Roden, David Vormweg,
Merle Wasmuth und die Autoren
Ton und Technik: Michael Morawietz und Christoph Schumacher
Redaktion: Wolfgang Schiller
Produktion: Deutschlandfunk/SWR 2021

Eine Wiederholung vom 16.03.2021.

Matthias Röckl ist Autor, Radiomoderator und Musiker. Seit 16 Jahren lebt er in New York. Zu seiner Wahl-Heimat pflegt er eine Hass-Liebe. Am liebsten portraitiert er New Yorker, die auf kreative Weise die Stadt zu einem der außergewöhnlichsten Orte verwandelt haben.

Thomas Reintjes lebt seit acht Jahren in New York. Seine Radio-Dokumentationen handeln oft davon, wie sich die Gesellschaft verändert – meist durch Technik, nicht durch Viren.

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