Bella Fromm
Zwar lebte die jüdische Journalistin Bella Fromm bis 1938 in Berlin, viel bekannter wurde sie allerdings in den USA. Als Exilantin verfasste sie ein Tagebuch, in dem sie den Aufstieg der Nationalsozialisten schilderte.
"Blood and Banquets. A Berlin Social Diary" avancierte 1943 zum "New York Times"-Bestseller und war ein wichtiger Bestandteil der Anti-Nazi-Propaganda der Roosevelt-Regierung, die die Bevölkerung vom Kriegseintritt gegen Deutschland überzeugen sollte. Die Entstehungsgeschichte dieses Buchs wirft zugleich ein völlig neues Licht auf die politische Arbeit der Exilanten in den 40er-Jahren. Schon in Deutschland war Fromm eine bestens vernetzte Gesellschaftsreporterin, hatte im Berlin der Zwischenkriegszeit enge Beziehungen in Diplomaten- und Nazi-Kreise.
Das Feature erzählt eine Lebensgeschichte voller überraschender Wenden und liefert ungewöhnliche Einblicke in die jüngere Pressegeschichte. Unveröffentlichte Originaltexte aus dem Archiv in Boston, in dem ihr Nachlass aufbewahrt wird, und Radiointerviews mit US-Sendern aus den 40er-Jahren lassen das Bild einer deutsch-amerikanischen Karriere entstehen.
Produktion: DLF 2016