Blut, Sand und Beton
Deutschland und das NEOM-Projekt der Saudis
Von Marc Thörner
Regie: Matthias Kapohl
Es sprachen: Sebastian Schlemmer, Sigrid Burkholder, Hüseyin Michael Cirpici, Judith Jakob, Jochen Langner und Daniel Wiemer
Ton und Technik: Thomas Widdig und Can-Luca Top
Redaktion: Wolfgang Schiller
Produktion: Deutschlandfunk/WDR 2024
Wir haben das Feature aus rechtlichen Gründen gekürzt.
Deutschland und das NEOM-Projekt der Saudis
Simulation von "The Line", einer 170 Kilometer langen Wohnstruktur in Neom, Saudi-Arabien. © picture alliance / abaca / Balkis Press
Blut, Sand und Beton
48:35 Minuten
Mit dem Siedlungsprojekt NEOM strebt Saudi-Arabien nach internationalem Prestige. Doch Menschen vor Ort werden zwangsumgesiedelt, Kritiker mit dem Tod bedroht. Trotzdem sind deutsche Firmen am Bau beteiligt, gefördert von der Bundesregierung.
NEOM – eine Region der Zukunft, eingebettet in die menschenleere Dünenlandschaft zwischen Jordanien, Ägypten und dem Roten Meer. Grün, autofrei, CO2-arm, vernetzt durch öffentlichen Nahverkehr, umgeben von Touristenzielen – so zeigen es die PR-Videos internationaler Unternehmen.
Aus Sicht saudischer Oppositioneller steht das Projekt allerdings nicht für Zukunft, sondern für das Gegenteil: eine Beton-Architektur von gestern, Gewaltherrschaft und Zwangsumsiedlungen von rund 20.000 Menschen, extralegale Tötungen und die bevorstehende Hinrichtung von NEOM-Gegnern.
Deutschland unterstützt dort mit Bundesmitteln die Firma Thyssenkrupp beim Bau einer Fabrik für grünen Wasserstoff. Was sagen beteiligte deutsche Firmen zur Kritik; was deutsche Politiker? Und wie steht es um Deutschlands „wertegeleitete Außenpolitik“, wenn es um den Machthaber Prinz Mohammed Bin Salman geht?
Marc Thörner wurde 1964 in Hamburg geboren. Der Journalist und Sachbuchautor erhielt 2009 den Otto-Brenner-Preis für einen investigativen Beitrag über Afghanistan. Schwerpunkte seiner Arbeit sind außerdem die Maghreb-Länder, die Golfstaaten, der Irak und Pakistan.