Brief an den Täter
Dieser Tag beginnt zunächst wie jeder andere im Leben der 49-jährigen Gefängnispsychologin Susanne Preusker. Am 7. April 2009, kurz vor 17 Uhr, will die Leiterin der Sozialtherapie ihr Büro in der JVA Straubing verlassen, als ihr Patient, der Sexualmörder Roland K., noch auf ein kurzes Gespräch drängt.
Sie ist eilig, möchte den Häftling auf einen anderen Termin vertrösten, schöpft noch keinen Verdacht. Sie glaubt, Roland K. gut zu kennen, er ist seit vier Jahren ihr Patient. Sie hält die Therapie bei ihm für erfolgreich.
Als er ihr ein Messer an den Hals hält, sie knebelt und droht, Sekundenkleber in Augen und Mund zu träufeln, wenn sie nicht spurt und sagt "Wissen Sie, was das bedeutet?", fällt sie aus allen Wolken. Sie hatte verdrängt, dass Roland K., Häftling in der JVA seit 25 Jahren, trotz äußerlich guter Führung gefährlich geblieben war. Aus seiner Akte weiß sie, dass sein letztes Vergewaltigungsopfer an einer Knebelung erstickt war. An diesen Fall muss Susanne Preusker in den folgenden sieben Stunden denken. Sie darf keinen Fehler machen, sonst wird auch sie sterben.
Als er ihr ein Messer an den Hals hält, sie knebelt und droht, Sekundenkleber in Augen und Mund zu träufeln, wenn sie nicht spurt und sagt "Wissen Sie, was das bedeutet?", fällt sie aus allen Wolken. Sie hatte verdrängt, dass Roland K., Häftling in der JVA seit 25 Jahren, trotz äußerlich guter Führung gefährlich geblieben war. Aus seiner Akte weiß sie, dass sein letztes Vergewaltigungsopfer an einer Knebelung erstickt war. An diesen Fall muss Susanne Preusker in den folgenden sieben Stunden denken. Sie darf keinen Fehler machen, sonst wird auch sie sterben.