Wie der Marokkaner Ahmed Aboutaleb Rotterdam regiert
Die Wahl war geheim und das Ergebnis eine Sensation: Im Januar 2009 übernahm der gebürtige Marokkaner Ahmed Aboutaleb das höchste Amt in Rotterdam. Die zweitgrößte Stadt der Niederlande, in der fast die Hälfte der 600.000 Einwohner Ausländer sind, gilt als eine Hochburg der Rechten.
Die Wahl war geheim und das Ergebnis eine Sensation: Im Januar 2009 übernahm der gebürtige Marokkaner Ahmed Aboutaleb das höchste Amt in Rotterdam. Die zweitgrößte Stadt der Niederlande, in der fast die Hälfte der 600.000 Einwohner Ausländer sind, gilt als eine Hochburg der Rechten. Die rechtspopulistische Partei "Lebenswertes Rotterdam", damals die größte Fraktion im Parlament der Stadt, bezeichnete den neuen Bürgermeister auch prompt als den falschen Mann an der Spitze einer Stadt, in der sich ein Großteil der Migranten der Integration verweigere.
Für viele Migranten hingegen ist der Sozialdemokrat und strenge Muslim, der bis heute neben der niederländischen auch die marokkanische Staatsbürgerschaft besitzt, der lebende Beweis, dass auch Einwanderer in den Niederlanden Karriere machen können. Für andere ist er ein Überläufer und Verräter, einer, der vergessen hat, wo er herkommt. Denn Aboutaleb ist ein Mann der klaren Worte. Von seinen Landsleuten verlangt er rigoros, die Normen und Werte der niederländischen Gesellschaft zu akzeptieren. Nach dem Anschlag auf die Redaktion der französischen Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" polterte er in einer Fernsehansprache: "Wenn es Euch hier nicht gefällt, wenn Euch Karikaturisten nicht passen, dann haut doch ab!"
Regie: Axel Scheibchen
Produktion: DLF 2016
Produktion: DLF 2016
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