Projekt Cybersyn (1/2)
Chiles kybernetischer Traum von Gerechtigkeit
Von Jakob Schmidt und Jannis Funk
Regie: die Autoren
Es sprachen: Axel Wandtke, Lou Strenger, Jenny Schily, Marc Ben Puch,
Hans Bayer, Frauke Poolman, Konstantin Lindhorst, Bernd Moss,
Barnaby Metschurat und Boris Aljinovic
Redaktion: Tina Klopp
Produktion: Dlf/WDR 2020
Projekt Cybersyn (1/2)
Beflügelt von der Aufbruchstimmung im sozialistischen Chile der Allende-Zeit entwickelt eine Gruppe von Ingenieuren ein Computernetzwerk, mit dem die Wirtschaft des gesamten Landes gesteuert werden soll - ein Experiment, das wie Science-Fiction anmutet: Projekt Cybersyn.
1970 wird Salvador Allende zum Präsidenten von Chile gewählt. Er schlägt einen gewaltfreien Weg zum Sozialismus ein, verstaatlicht binnen kurzer Zeit große Teile der Wirtschaft.
Doch das Management hunderter Fabriken überfordert die Verwaltung. Der zentralistische Ansatz, wie ihn die Staaten des Ostblocks verfolgen, ist zum Scheitern verurteilt. Allende sucht fieberhaft nach neuen Ansätzen - und gibt schließlich Cybersyn in Auftrag.
Vor dem Hintergrund des Scheiterns einer sozialistischen Vision erzählt „Projekt Cybersyn” von Idealisten, die ihrer Zeit auf tragische Weise voraus sind und am Ende an der Realität zerbrechen. Von einem dramatischen Showdown zwischen Boykott und Militärputsch, der keinen Raum mehr lässt für Utopien.