Das Brechen der Brote
Von Nina Bußmann
Regie: Stefanie Ramb
Mit: Lilith Häßle, Astrid Meyerfeldt, Timur Işık, Laura Balzer, Linn Reusse, Ole Lagerpusch, Katharina Leonore Goebel, Carolin Haupt, Thomas Fränzel, Sylvana Seddig, Marie Bonnet
Komposition: Magda Drozd
Ton und Technik: Jan Fraune, Eugenie Kleesattel
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2022
Länge: 86'42
Eine Wiederholung vom 09.01.2022
Hörspiel über eine Landkommune
Judith begleitet als Ethnologin und Journalistin den Alltag einer Landkommune. © Unsplash / freestocks
Das Brechen der Brote
86:48 Minuten
Judith ist auf der Suche nach ihrer Schwester, die ihre Familie verlassen hat, um ein anderes, ein besseres Leben zu beginnen. Sie findet sie in einer Landkommune. Ein Hörspiel über Möglichkeiten und Unmöglichkeiten eines Neubeginns.
„Meine Schwester hat ihre Familie, ihre Kinder verlassen, um sich euch anzuschließen. ‚Etwas, das sich so richtig anfühlt, kann nicht falsch sein‘, schrieb sie. Sie hat schon viele Entscheidungen getroffen, die ich nicht verstehen kann. Aber diese hier interessiert mich. Ich will wissen, wo sie gelandet ist.“
Judith ist Journalistin und Ethnologin, sie interessiert sich für Radikalität, für Geschichten des Protests und des Rückzugs. Als ihre Schwester verschwindet, findet sie sie in einer Landkommune. Die Menschen dort wollen ein anderes Leben führen. Sie sind für eine Gesellschaft ohne Eigentum, organisieren sich selbst und sprechen viel über ihre Gefühle. Judith will sie zwei Wochen lang begleiten, will Fragen stellen und verstehen, warum die Kommunarden ihr altes Leben hinter sich gelassen haben.
„Ich rechne nicht damit, als eine andere zurückzukehren. Ich hänge an meiner Mietwohnung, an meinen flexiblen Arbeitsverhältnissen und meiner seriellen Monogamie. Ich weiß, dass diese Lebensform oft traurig macht. Ich hänge auch an meiner Traurigkeit.“
Nina Bußmann, geboren 1980 in Frankfurt am Main, Schriftstellerin. Sie studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und Philosophie in Berlin und Warschau und lebt heute in Berlin. Für ihre Romane erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien, u.a. den Robert-Gernhardt-Preis. Romane u.a. „Der Mantel der Erde ist heiß und teilweise geschmolzen“ (2017), „Dickicht“ (2020).