Das Dorf, das Virus und die Studie

Die Heinsberg-Story

45:02 Minuten
09.04.2020, Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Armin Laschet (CDU,r) , Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen und Hendrik Streeck (l), Direktor des Institut für Virologie an der Uniklinik in Bonn, kommen zu einer Pressekonferenz der Landesregierung.
Der Virologe Hendrik Streeck und Ministerpräsident Armin Laschet präsentieren am 9.04.2020 erste Zwischenergebnisse der Heinsberg-Studie © Picture Alliance / dpa / Federico Gambarini
Von Stephan Beuting |
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Gangelt im Kreis Heinsberg, Februar 2020 - Die Kappensitzung der Langbroicher „Dicke Flaa” ist Deutschlands erstes Superspreading-Event. Die Unsicherheit ist groß: Wie gefährlich ist das Coronavirus wirklich? Bonner Virologen sehen die einmalige Gelegenheit zur Feldforschung und versprechen schnelle Antworten.
HS für Heinsberg, das steht in den ersten Wochen für Stigmatisierung: Wer damals mit HS-Kennzeichen den Kreis verlässt, kommt in einigen Fällen mit Kratzern im Lack zurück. Dann auf einmal steht #HSbeStrong für Solidarität und Zusammenhalt. Und als die Uni Bonn mit der Gangelt-Studie Sterblichkeit und Dunkelziffer bestimmen will, soll Gangelt zum Modell für ganz Deutschland werden. Über den Social-Media-Account „Heinsberg-Protokoll“ sind alle live dabei. Die Zuversicht ist riesig, nobelpreisverdächtige Ergebnisse werden erwartet.
Aber statt Gewissheit über das Virus, wächst die Unsicherheit über die Motive der Forscher und die der Politik. Team Lockerung gegen Team Lockdown und gegen alle: das große Team Verschwörungstheorie. Was ist dran an den Spekulationen über politische Instrumentalisierung und intransparente PR? Wie groß ist die Verlockung, sich in unübersichtlichen Zeiten für die einfache Geschichte zu entscheiden? - Eine Rekonstruktion.

Die Heinsberg-Story
Das Dorf, das Virus und die Studie
Von Stephan Beuting

Regie: der Autor
Es sprachen: Rebecca Madita Hundt und der Autor
Ton und Technik: Gunther Rose und Caroline Thon
Redaktion: Wolfgang Schiller
Produktion: Deutschlandfunk 2020

Stephan Beuting, Jahrgang 1976 arbeitet als freier Radio-Autor, -Moderator und -Redakteur für die Programme des Deutschlandfunk und des WDR. Im Mai 2016 veröffentlichte er zusammen mit Sven Preger die fünfteilige Doku-Serie "Der Anhalter", 2018 das Feature "Zweimal lebenslänglich" und die TV-Doku "Der Jahrhundertcrash". Stephan Beuting lebt in Bonn.