Bearbeitung und Regie: Hanns Korngiebel
Mit: Walter Frank, Gerda Müller, Hilde Körber, Erwin Biegel, Robert Taube, Walter Werner, Max Grothusen, Rudolf Klix, Kurt Keller-Nebri, Georg Georgi, Alice Decarli
Komposition: Boris Blacher
Ton: Gerhard Neumann, Frau Bock
Produktion: DIAS 1946
Länge: 56'59
Agamemnons Tod
"Finsternis einer sternlosen Nacht … ab und an zerschneidet Eulenruf die gespenstige Stille." In dieser Stimmung kehrt König Agamemnon heim nach Mykene, wo nun seine Frau Klytaimnestra herrscht. Elektra erkennt ihren Vater und ruft das Volk zur Feier seiner Rückkehr.
Klytaimnestra aber zürnt ihrem Gatten, weil dieser einst bereitwillig die gemeinsame Tochter Iphigenie opferte. Über dem Geschlecht der Atriden liegt eine unheilvolle Prophezeiung: jenes "unzerreißliche Band, das Rache heißt".
Gerhart Hauptmann, 1862 in Schlesien geboren, stirbt 1946 in Agnieszków/Polen. 1912 wurde er mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. In seinem Nachlass finden sich zwei unveröffentlichte Texte der Atriden-Tetralogie, "Agamemnons Tod" und "Elektra". Trotz der engen Bindung des Autors zum Nationalsozialismus sichert sich der RIAS (damals noch DIAS - Drahtfunk im amerikanischen Sektor) eilig die Textrechte. "Agamemnons Tod" ist das erste Hörspiel, das in der Geschichte des Senders aufgezeichnet wird - ausgestrahlt am 28. Juli 1946, dem Tag von Hauptmanns Begräbnis.