Das verletzte Gesicht
Madeleine Scherrer, 35, hatte vor drei Jahren einen schweren Autounfall. Als sie nach einer Woche aus dem Koma erwacht, sieht sie im Spiegel ein entstelltes Gesicht. Was ist passiert? Nur mühsam erinnert sie einzelne nächtliche Szenen. Jemand hatte ihr die Vorfahrt genommen. Wie hart der Aufprall war, zeigt das Röntgenbild: Die Schädelaufnahme sieht aus wie ein "Sternenhimmel", weil so viele Gesichtsknochen gebrochen und neu zusammengeschraubt sind. Für viele Monate ist ihr Gesicht eine einzige Wunde.
Nach einigen Absagen findet sie einen Chirurgen, der den komplizierten Eingriff wagen will. Die Operation gelingt, sie hat wieder ein Gesicht. Die äußeren Verletzungen sind abgeheilt. Aber kann sie weiterleben, als wäre nichts geschehen? Madeleine ist Schauspielerin, hat 10 erfolgreiche Jahre auf Theaterbühnen, bei Film und Fernsehen hinter sich. Und nun? In ihrem alten Beruf will sie nicht weiterarbeiten.
Mit dem "Gesichtsverlust" macht sich Madeleine auf die Suche nach einer neuen Identität. In Gesprächen mit Madeleine, ihren Eltern, Freunden, Schauspielkollegen und Ärzten versucht Rosvita Krausz, den Prozess der äußeren und inneren Heilung nachzuzeichnen.
Mit dem "Gesichtsverlust" macht sich Madeleine auf die Suche nach einer neuen Identität. In Gesprächen mit Madeleine, ihren Eltern, Freunden, Schauspielkollegen und Ärzten versucht Rosvita Krausz, den Prozess der äußeren und inneren Heilung nachzuzeichnen.