Volksballaden und Freiheitsgesänge
Schloss Bellevue, 7. November '96. Roman Herzog, der damalige Bundespräsident, hat eingeladen - Vaclav Havel, tschechische und ostdeutsche Bürgerrechtler. Zum Auftakt singt Jaroslav Hutka. Er singt sein Lied "Havlicek, Havle", und Havel lächelt und summt mit. Hutka schrieb das Lied 1976 nach der ersten Verhaftung Havels.
Jaroslav Hutka, 1947 in Olomouc geboren, begann erst mit neunzehn Jahren Gitarre zu lernen. Schon ein Jahr später gab er die ersten Konzerte - mit eigenen sehr poetischen, philosophischen Texten, mit sanften, friedfertigen Melodien. Gleichzeitig wurde er bekannt als Interpret alter mährischer Volksballaden - eben jener Balladen, die die Anhänger der Idee einer nationalen Wiedergeburt durch Fälschungen vergessen gemacht hatten. Doch als Hutka mit den echten Balladen auftrat, warf ihm die Polizei staatsfeindliche Hetze vor.
Hutka wurde ins Exil gezwungen. Im November 1989 kehrte er nach Prag zurück und sang auf dem Letna-Platz, wo sich eine Million Menschen versammelt hatten, sein Lied "Freiheit".
Hutka wurde ins Exil gezwungen. Im November 1989 kehrte er nach Prag zurück und sang auf dem Letna-Platz, wo sich eine Million Menschen versammelt hatten, sein Lied "Freiheit".