Der Achtsamkeitsboom
Das Geschäft mit der inneren Unruhe
Von Susanne Luerweg und Sabine Oelze
Regie: Uta Reitz
Es sprachen: Sigrid Burkholder, Martin Bross und Moritz Heidelbach
Ton und Technik: Christoph Rieseberg und Hannah Steeger
Redaktion: Klaus Pilger
Produktion: Deutschlandfunk 2021
(Wiederholung vom 18.07.2021)
Der Achtsamkeitsboom
54:36 Minuten
Das Leben des postglobalen, postfaktischen Ichs befindet sich in der Disbalance - das jedenfalls suggerieren Apps, Seminare und Coachings. Dagegen hilft Meditation, Entspannung, Achtsamkeit. Oder?
Meditationsmethoden, Achtsamkeitstrainings und Entspannungsverfahren haben eine eigene Bewusstseinsindustrie hervorgebracht. Selbstoptimierung, Resilienz im Berufsleben, bessere Work-Life-Balance heißen die Erfolgsformeln der postmodernen Gesellschaft. Der Zukunftsforscher Matthias Horx spricht davon, dass Achtsamkeit in den nächsten Jahrzehnten in allen Lebensbereichen der Gesellschaft und der Wirtschaft prägend sein wird.
Was passiert, wenn Achtsamkeit in Narzissmus umschlägt? Das könnte tödlich enden, wie es der Krimiautor Karsten Dusse ironisch in seinem Bestseller „Achtsam morden“ beschreibt.
Geht es bei der Achtsamkeit wirklich darum, gut zu sich zu sein, oder nur darum, der immer größeren Belastungen Herr zu werden, den Stress zu bewältigen, ohne seine Ursachen zu beseitigen? Das jedenfalls kritisieren Soziologen an der neuen Bewegung.
Susanne Luerweg lebt und arbeitet in Köln. Studium der Anglistik und Romanistik in Aachen, Köln, Barcelona und auf Teneriffa. Redakteurin und Moderatorin für Kunst- und Kultursendungen im öffentlich rechtlichen Rundfunk sowie Autorin für Features, Berichte und Interviews an der Schnittstelle von Pop- und Hochkultur.
Sabine Oelze lebt und arbeitet in Köln. Sie ist Kunst- und Kulturjournalistin für Print, Online und Hörfunk, Kuratorin von Ausstellungen sowie Initiatorin des „Audioarchiv Kunst“, einem Oral-History-Podcast mit Zeitzeugen-Interviews zu den Anfängen der zeitgenössischen Kunst im Rheinland.