DDR-Jugendhilfe

Kinderleben in einem preußischen Gefängnis

43:43 Minuten
Die Königsstraße der ostbrandenburgischen Kurstadt Bad Freienwalde (Märkisch-Oderland).
Die Königsstraße der ostbrandenburgischen Kurstadt Bad Freienwalde (Märkisch-Oderland). © picture-alliance / dpa / Patrick Pleul
Von Charly Kowalczyk |
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Kinder wurden von der DDR-Jugendhilfe aus ihren Elternhäusern genommen, um sie vor familiärer Gewalt zu schützen. Ihre erste Heimerfahrung sammelten einige dieser Kinder im Durchgangsheim Bad Freienwalde, einem ehemaligen preußischen Gefängnis.
Sie waren zwischen vier und vierzehn Jahre alt. Lebten, oft monatelang, in einer Zelle, Fenster und Flure waren vergittert, das Gelände lag hinter Mauern und Stacheldraht. Täglich mussten die Kinder für benachbarte volkseigene Betriebe arbeiten, Schulunterricht gab es für sie nur an einem halben Tag in der Woche. Strafen gehörten zur Tagesordnung, manche wurden tagelang in isolierten Arrestzellen eingesperrt.
Nun fordern die ehemaligen Zöglinge des Durchgangsheims Bad Freienwalde vor Gericht Rehabilitierung. Und sie bitten um eine Gedenktafel am Ort des Grauens. Doch in der Brandenburgischen Kleinstadt will man lieber nicht daran erinnert werden.
Produktion: DLF 2015

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