A Home away from Home

Der dritte Raum

54:36 Minuten
Das Lion Café in Tokyo.
Das Lion Café in Tokyo. © Andreas Hartmann
Von Andreas Hartmann |
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„A home away from home“ – das sind die kleinen Musikcafés, die es seit den 1940er Jahren in Japan gibt. Hier können die Menschen in Gesellschaft Musik hören und dabei doch ganz bei sich sein. Doch die Tradition ist in Gefahr.
In Japan existieren seit den 1940er Jahren sogenannte „Ongaku-Kissaten“, kleine Musikcafés, in die Leute gehen, um in Gesellschaft Musik zu hören. Ein kostbarer sozialer Raum zwischen Arbeit und Zuhause, „a home away from home“. Dieser „dritte Raum“ ist weder Zuhause (erster Raum) noch Arbeitsplatz (zweiter Raum), sondern ein Ort dazwischen: Hier kann man einfach nur sein.
In einem Land, in dem die Wohnungen klein und kompakt sind, waren geräumige Kissaten sowohl Luxus als auch Notwendigkeit – eine Art gemeinschaftliche Wohnzimmer, in denen meist klassische Musik oder Jazz gespielt wurde, besucht von Menschen, die in der Gegend lebten und arbeiteten. Die Cafés gibt es noch heute. Doch was wird passieren, wenn die Besitzer, die heute meist um die 80 Jahre alt sind, einmal nicht mehr da sind? Gibt es junge Leute, die die Tradition der Musikcafés fortführen? Und wenn ja: in welcher Form? Wie sehen die Jungen die Funktion des dritten Raums? Haben sich diese Art sozialer Räume überlebt?
Das japanische Wort „Kissaten“ (喫茶店) oder kurz „Kissa“ (喫茶) bedeutet „Café“. Musikcafés heißen auf Japanisch „Ongaku-Kissa“ (音楽喫茶). Ein Café mit Fokus auf klassische Musik wird „Meikyoku-Kissa“(名曲喫茶) genannt, was so viel heißt wie „Meisterwerk-Café“.
Das Feature ist mit Unterstützung des Goethe-Instituts Kyoto („Villa Kamogawa“) entstanden.

Schwerpunkt: Von Stammgästen und Stammkneipen
Der dritte Raum
Musikcafés in Japan
Von Andreas Hartmann
Regie: der Autor
Mit: Matti Krause, Cathlen Gawlich, Nico Holonics, Bernd Moss, Max Mauff, Martin Engler, Alexander Ebeert, Tonio Arango und Luise Wolfram
Ton: Michael Kube
Mitarbeit: Julia Shimura
Produktion: Deutschlandfunk Kultur und WDR 2021
Länge: 54'30

Andreas Hartmann, geboren 1983 in Paderborn, absolvierte eine Ausbildung zum Mediengestalter und ein Diplom-Kamerastudium an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf. 2014 war er Stipendiat des Goethe-Instituts als Artist-in-Residence in der Villa Kamogawa in Kyoto, Japan. Er lebt und arbeitet als Filmemacher und Kameramann in Berlin. Zuletzt für Deutschlandradio: „Jiyujin – Freier Mensch“ (DKultur 2016).

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