Der Fall Senzow und die Annexion der Krim

    "Oleg Transport"

    54:40 Minuten
    Der ukrainische Kinoregisseur Oleg Senzow bei einer gerichtlichen Anhörung im Dezember 2014 in Moskau in einem Käfig
    Der ukrainische Kinoregisseur Oleg Senzow bei einer gerichtlichen Anhörung im Dezember 2014 in Moskau in einem Käfig © picture alliance / dpa
    Von Inga Lizengevic |
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    Als Russland im Februar 2014 die Krim besetzt, sitzen Tausende ukrainische Soldaten fest. Der Regisseur Oleg Senzow hilft, sie zu versorgen und organisiert ihre Ausreise. Im Mai 2014 wird er nach Russland verschleppt und zu 20 Jahren Lagerhaft verurteilt.
    Die russische Annexion der Krim wird in nicht einmal vier Wochen vollzogen. Die Aktion verläuft scheinbar unspektakulär, ohne größere Gewaltanwendung und scheinbar ohne nennenswerte Opfer. Quasi über Nacht werden rund zwei Millionen ukrainische Krim-Bewohner zu Russen.
    Nicht alle sind damit einverstanden. Der in Simferopol geborene ukrainische Filmregisseur Oleg Senzow ist der wohl bekannteste Gegner der Annexion. Im Mai 2018, kurz vor der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland, tritt er in einen Hungerstreik.
    Er will vor den Augen der Weltöffentlichkeit für die Freilassung der ukrainischen politischen Gefangenen aus russischen Gefängnissen demonstrieren. Zunächst ohne Erfolg. Im Rahmen eines Gefangenenaustauschs wird Oleg Senzow am 7. September 2019 freigelassen und kehrt in die Ukraine zurück.
    Seit dem Großangriff Russlands 2022 kämpft er in der ukrainischen Armee. Auch die meisten anderen, die in dem Feature vorkommen, beteiligen sich an der Landesverteidigung. Hennadii Afanasiev fällt am 18. Dezember 2022 an der Front. Er hinterläßt seine Frau und eine kleine Tochter.
    Das Feature entstand vor Senzows Freilassung 2019.

    "Oleg Transport"
    Der Fall Senzow und die Annexion der Krim
    Von Inga Lizengevic

    Regie: die Autorin
    Es sprachen: Katharina Schmalenberg, Justine Hauer, Tanja Schleiff, Hüseyin Michael Cirpici, Robert Dölle, Martin Bross und die Autorin
    Ton und Technik: Ernst Hartmann und Roman Weingardt
    Redaktion: Wolfgang Schiller
    Produktion: Deutschlandfunk/RBB 2019

    Eine Wiederholung vom 12.02.2019.

    Inga Lizengevic, geboren in Russland, aufgewachsen in Belarus, Russland und der Ukraine, studierte in Minsk und Berlin, lebt als Theaterregisseurin, Hörfunkautorin und Dokumentarfilmerin in Berlin.

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