Der König stirbt
Nach dem gleichnamigen Theaterstück von Eugène Ionesco
Übersetzung aus dem Französischen: Claus Bremer, Hans Rudolf Stauffacher
Bearbeitung: Claus Bremer, Friedhelm Ortmann
Regie: Friedhelm Ortmann
Mit: Hannes Messemer, Maria Becker, Siegfried Wischnewski, Steffy Helmar, Ursula von Reibnitz, Ernst Ronnecker
Komposition: Enno Dugend
Ton: Ludwig Kolarik
Produktion: WDR/RIAS Berlin 1964
Länge: 87'24
Klassiker des absurden Theaters
© EyeEm / Jürgen Moers
Der König stirbt
• Klassiker • Behringer ist König und will partout seine Macht nicht abgeben, insbesondere den eigenen Tod nicht erleben. Der König feilscht und flunkert, flucht und fleht – aber er muss einsehen, dass jedes Leben, früher oder später, endet.
In seinem Stück schildert Ionesco das Sterben des Königs Behringer. „Du wirst am Ende dieses Schauspiels sterben“, wird zu Beginn verkündet. Umgeben von einem gleichgültigen Hofstaat, von der Kälte seiner ersten und der unerschütterlichen Liebe seiner zweiten Frau, versucht Behringer zunächst, seinen Zustand zu leugnen. Aber dann überkommt ihn die entsetzliche Einsicht seines nahen Todes. Ionesco hat mit diesem Wortoratorium ein für die meisten Menschen wesentliches Anliegen ausgesprochen. Behringer ist eine moderne Jedermannsfigur, der Mensch schlechthin in seiner Daseins- und Todesangst, in seinem Aufbegehren gegen das unausweichliche Ende.
Eugène Ionesco (1909–1994) gilt als der wichtigste französische Theaterautor der Nachkriegszeit. Zweisprachig in Rumänien und Frankreich aufgewachsen, wurde er auf französischen Bühnen mit „Die kahle Sängerin“ (1950) bekannt. Zu seinen weiteren Stücken gehören „Die Unterrichtsstunde“ (1951) und „Macbett“ (1972). Sein Erfolgsstück „Die Nashörner“ wurde in Deutschland vier Mal als Hörspiel adaptiert (WDR 1959, BR 1960, RIAS Berlin ca. 1962 und ORF/NDR 1983).