Hörspiel über Worte und Gewalt

Der Krieg ist vorbei

52:42 Minuten
Ein leeres Pult auf einer leeren Bühne in einem leeren Auditorium.
Morgen soll das Ende des Krieges deklariert werden. Doch mit welchen Worten? © Jacobs Stock Photography Ltd / Getty Images | Bearbeitung: Deutschlandradio
Von Jakob Nolte |
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• Philosophisches Theater • „Der Krieg ist vorbei.” Aber ist er das wirklich, wenn man es nur sagt? In Jakob Noltes Hörspiel wollen fünf Menschen aus Politik, Theater und Wirtschaft das Kriegsende herbeirufen. Sie tauschen die Begriffe aus, verwechseln Bomben mit Kartoffeln, bis die Sprache zum Spiel wird. Doch irgendwo herrscht Krieg im Ernst.
Europa und der Mittlere Westen sind im Kriegszustand. Aber nicht mehr lange, denn Staube soll morgen das Ende der Gewalt deklarieren. Doch trotz Sprechcoaching vom Theaterprofi Pasel will Staube den richtigen Ton nicht treffen. Das Problem: Sie meint es nicht. Denn ist das Ende des Kriegs nicht der Beginn eines anderen Kriegs? Was kommt nach der Gewalt, wenn das Vergessen beginnt? Und was bedeutet die Waffenruhe hier, wenn anderswo die Bomben noch kreischen? Schnell kommen sie ans Ende der Sprache, wo nur die Ratlosigkeit darüber bleibt, was Krieg eigentlich ist. In seinem Wesenskern.
In einer Zeit, die von Bomben, Drohnen und dem Kampf um die Wahrheit geprägt ist, geht Jakob Nolte an die Grammatik eines unvorstellbaren Grauens. Was ist Krieg? Und haben Worte die Macht, Wirklichkeit zu erschaffen und sie genauso zu zerstören?

Ursendung

Der Krieg ist vorbei
Von Jakob Nolte
Regie: der Autor
Mit: Ursina Lardi, Moritz Grove, Bernd Moss, Josef Ostendorf, Marie Rathscheck
Besetzung: Jutta Kommnick 
Regieassistenz: Felix Lehmann
Ton und Technik: Alexander Brennecke und Gunda Herke 
Dramaturgie: Christine Grimm
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2024
Länge: 51'48

Jakob Nolte, geboren 1988, Kindheit und Jugend in Barsinghausen am Deister, Autor mehrfach preisgekrönter Theaterstücke, die in verschiedene Sprachen übersetzt wurden, Co-Kurator des Web Labels Tegel Media (mit Leif Randt). Romane u. a. „ALFF“ (2015), „Schreckliche Gewalten“ (2017). Hörspiele zuletzt: „Die Glücklichen und die Traurigen“ (BR 2020) und „Zwei Freundinnen sind im Urlaub” als Teil der Hörspiel-Reihe „Zärtlichkeiten” (Dlf Kultur 2023). 2024 erschien sein vierter Roman „Die Frau mit den vier Armen”.

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