Der Mann des Vertrauens
Nach dem Roman „Mit den Augen des Westens“ von Joseph Conrad
Bearbeitung: Georg Zivier
Regie: Hans Lietzau
Mit: Hans Lietzau, Heinz Giese, Ernst Jacobi, Hans Clarin, Siegfried Schürenberg, Wolfgang Spier, Jo Becker, Heinz Spitzner, Georg Braun, Wolfgang Conradi, Konrad Wagner, Carla-Maria Hagen, Ruth Hausmeister, Berta Drews, Rudolf Rhomberg, Ursula Krieg, Tilly Lauenstein, Hans Wilhelm Hamacher, Karl-Heinz Meienburg, Otto Czarski, Paul Paulschmidt, Lothar Mann, Hermann Schindler, Herbert Hellwig, Hans Lützow, Werner Roese, Georg Tschersich, Josef Wilhelmi
Ton und Technik: Gerhard Dönitz, Christa Baganz
Produktion: RIAS Berlin 1963
Länge: 87'49
Hörspiel nach Joseph Conrad
"Der Mann des Vertrauens" ist ein Hörspiel nach dem politschen Spionageroman "Mit den Augen des Westens" (1912) von Joseph Conrad. © John Wieringa / EyeEm
Der Mann des Vertrauens
• Literatur • Der junge Rasumow wird vom Zaren als Spion nach Genf geschickt, wo er bolschewistische Verschwörer beobachten soll. Fasziniert von deren Überzeugungen und von der jungen Natalie verrät er sich selbst und muss grausame Rache erdulden.
„Mit den Augen des Westens“, 1912 erschienen, ist einer der großen politischen Romane Joseph Conrads. In Thema und Stil an Dostojewski erinnernd, führt er in das Russland des beginnenden 20. Jahrhunderts. Anarchistische und revolutionäre Gruppen versetzen das Land in Unruhe. Der Student Rasumow ist nicht gewillt, sich in solche Umtriebe und Aktionen hineinziehen zu lassen. Seine Examina und die bescheidene Karriere, die er vor sich sieht, gelten ihm mehr als alles, was um ihn herum vorgeht und wovor er die Augen schließt.
Da erscheint Viktor Haldin bei ihm, ein Student wie er, der den Polizeiminister bei einem Attentat getötet hat. Rasumow ist der einzige, dem er vertraut, und er hofft, sich bei ihm bis zu seiner Flucht verbergen zu können. – Plötzlich sieht Rasumow seine Pläne, ja sein Leben gefährdet. Verzweifelt und verbissen sucht er nach einem Ausweg – aber seine schlimmsten Befürchtungen werden noch übertroffen.
Joseph Conrad, eigentlich Józef Teodor Konrad Korzeniowski, 1857 in Berdytschiw (heute Ukraine) geboren, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern der englischen Literatur, obwohl er erst mit Anfang zwanzig die Sprache lernte. Insbesondere Conrads Arbeit bei der französischen und britischen Handelsmarine und seine Erfahrungen mit dem britischen Kolonialreich hatten großen Einfluss auf sein Werk. Zu seinen bekanntesten Werken gehören „Der Verdammte der Inseln“ (1896), „Der Nigger von der Narzissus“ (1897), „Herz der Finsternis“, (1899 – das Buch war die Vorlage für Coppolas Film „Apokalypse Now“), „Lord Jim“ (1900) und „Der Geheimagent“ (1907). Conrad starb 1924 in England.