Der verlorene Frieden
Deutschlands Einsatz in Afghanistan
(3/6) Aufstandsbekämpfung
Feature-Serie von Marc Thörner
Regie: Matthias Kapohl
Es sprachen: Jean Paul Baeck, Martin Bross, Jochen Langner, Marion Mainka, Volker Risch und der Autor
Ton und Technik: Wolfgang Rixius, Gunther Rose und Oliver Dannert
Redaktion: Wolfgang Schiller
Produktion: Deutschlandfunk 2021
Eine Wiederholung vom 23.02.2021
Deutschlands Einsatz in Afghanistan
Mehr als 100 Menschen wurden getötet, als ein von der Bundeswehr angeforderter NATO-Luftangriff zwei von den Taliban gekaperte Öltankwagen in der nordafghanischen Provinz Kundus traf © dpa/epa/Jawed Kargar
Der verlorene Frieden (3/6) - Aufstandsbekämpfung
22:05 Minuten
Als Reaktion auf den zunehmenden Widerstand erprobt die US-Armee ein scheinbar revolutionäres Konzept. Hilfe erhält die Bevölkerung jetzt erst, wenn sie nachweislich den Widerstand nicht mehr beherbergt und mit den internationalen Militärs zusammenarbeitet - eine Kombination aus Zuckerbrot und Peitsche.
Unter dem neuen Oberkommandierenden General Petraeus wird COIN („Counterinsurgency“) neue Doktrin der internationalen Truppen in Afghanistan. Vorbild dabei ist ausgerechnet Deutschlands zivilmilitärischer Ansatz – der sich jetzt nicht als deutsche Erfindung, sondern als das Remake eines alten kolonialen Kriegskonzepts erweist. Die militärische Logik überlagert zunehmend die zivile. Unter deutscher Führung fordert ein Bombenabwurf die bis dahin höchste Opferzahl in der afghanischen Zivilbevölkerung.
Marc Thörner wurde 1964 in Hamburg geboren. Der Journalist und Sachbuchautor erhielt 2009 den Otto-Brenner-Preis für einen investigativen Beitrag über Afghanistan. Schwerpunkte seiner Arbeit sind außerdem die Maghreb-Länder, die Golfstaaten, der Irak und Pakistan.