Der verlorene Frieden
Deutschlands Einsatz in Afghanistan
(6/6) Countdown
Feature-Serie von Marc Thörner
Regie: Matthias Kapohl
Es sprachen: Jean Paul Baeck, Martin Bross, Jochen Langner, Marion Mainka, Volker Risch, Katherina Wolter und der Autor
Ton und Technik: Gunther Rose und Oliver Dannert
Redaktion: Wolfgang Schiller
Produktion: Deutschlandfunk 2021
Eine Wiederholung vom 02.03.2021
Deutschlands Einsatz in Afghanistan
Rücktransport von Bundeswehrmaterial aus Afghanistan © dpa/Maurizio Gambarini
Der verlorene Frieden (6/6) - Countdown
28:10 Minuten
Um 2015 erscheint am Hindukusch ein neuer Akteur: Daesh oder IS - der sogenannte „Islamische Staat“. Als Erbe der al Kaida verfolgt er eine internationale Agenda, im Gegensatz zum traditionell lokalen Ansatz der paschtunisch geprägten Taliban.
Unter dem Druck dieses neuen gemeinsamen Feindes nähern sich die Taliban und die internationale Afghanistan-Allianz an.
Zum Ärger der Nordallianz-Staatselite beginnt Washington direkte Verhandlungen mit dem langjährigen Feind. US-Präsident Trump erklärt, bis zur Jahreswende 2020-2021 die US-Truppen so gut wie vollständig aus Afghanistan abziehen zu wollen. Die Führungsmacht des Westens und mit ihr die internationale Gemeinschaft ist bereit, viele Errungenschaften von 2001 zur Disposition zu stellen: Frauen müssen wieder um ihre Rechte bangen. Das Rechtssystem könnte vollends islamisiert werden. Die Zukunft von Schulen und Universitäten steht auf dem Spiel. Die Familie des exilierten Chefredakteurs Ahmed Hashemi hatte sich auf die Rückkehr nach Afghanistan vorbereitet. Jetzt sieht sie alle Hoffnungen schwinden. Ist in Afghanistan alles verloren? Zu einem Friedensabkommen jedenfalls wird es nicht mehr kommen.
Marc Thörner wurde 1964 in Hamburg geboren. Der Journalist und Sachbuchautor erhielt 2009 den Otto-Brenner-Preis für einen investigativen Beitrag über Afghanistan. Schwerpunkte seiner Arbeit sind außerdem die Maghreb-Länder, die Golfstaaten, der Irak und Pakistan.