Die, die besser sind als wir
Von Ayeda Alavie
Regie: Alexandra Distler
Mit: Enea Boschen
Komposition: Claudia Kaiser
Ton und Technik: Regine Elbers, Fabian Zweck
Produktion: BR 2022
Länge: 52'25
Hörspiel: Verarbeitung von Gewalterfahrungen
"Die, die besser sind als wir" wird eindringlich erzählt aus der Sicht eines Kindes. © EyeEm / Brandi Markham
Die, die besser sind als wir
• Monolog • Im „geheimen Haus“, im Frauenhaus, sind sie sicher. Niemand wird ihr und ihrer Mutter hier etwas antun können. Trotzdem möchte das Mädchen unsichtbar werden … Hörspielmonolog über Gewalterfahrungen, konsequent erzählt aus Kindersicht.
Das sechsjährige Mädchen singt leise. Leise sein kann sie gut. Der Freund ihrer Mutter mochte keinen Lärm. Jetzt ist sie mit ihrer Mutter in einem Frauenhaus. Für das Mädchen ist es das „geheime Haus“, und Ameisen sind ihre leisen Haustiere. Der Freund der Mutter mochte keine Tiere, die laut sind. Seitdem sie mit ihrer Mutter im geheimen Haus wohnt, wird sie von Ängsten und schlimmen Träumen begleitet. Steine kommen darin vor und ein Krokodil. Hilfe erhofft sie sich von den unheimlichen Zauberwesen. Zumindest die Guten unter ihnen können, wenn sie sich den Menschen offenbaren, Wünsche erfüllen. Und so hofft das Mädchen, dass ihr sehnlichster Wunsch in Erfüllung geht: gemeinsam mit ihrer Mutter unsichtbar zu werden.
Ayeda Alavie, geboren 1974 in Teheran, Autorin und Übersetzerin, verfasste und illustrierte im Iran zahlreiche literarische Texte für Kinder und Jugendliche. Sie studierte an der Filmhochschule in Teheran und war von 1993 bis 1998 als Autorin und Redakteurin für Kinder- und Jugendprogramme bei Radio Teheran tätig. Vom persischen Regime politisch verfolgt und mehrfach verhaftet, emigrierte sie im Jahr 2000 schließlich nach Deutschland und studierte Germanistik. Heute schreibt sie Bücher, Kinderbücher, Zeitungsartikel, Hörspiele und Features, darunter: „Zimt riecht auf der ganzen Welt nach Zimt“ (BR 2018).