Hörspiel über den Verlust von Arbeit und Identität

Die Geschichte von den vier Werkzeugmachern

Werkzeug liegt auf einem Holztisch.
© EyeEm / Artinun Prekmoung
Von Volker Braun |
• Tragikomödie • Sie waren wer, die vier Herren Werkzeugmacher. In ihrem Werk in der Vorstadt Schweineöde machte ihnen keiner was vor. Unersetzlich fühlten sie sich – bis sie eines Tages die Wende überrascht. Ein Hörspiel nach der Erzählung von Volker Braun.
Plötzlich finden sich die vier ohne Arbeit draußen vor den Werktoren wieder. Und sind nicht mehr die, die sie waren. Matthes, ihr Brigadier, glaubt darüber den Verstand zu verlieren. Und auch wenn am Ende für sie alles noch mal glimpflich ausgeht und sie unter einem neuen Herrn in den alten Betrieb zurückkehren dürfen, „blieb etwas Dunkles und Ungeklärtes. Sie konnten nicht viel verloren haben, aber etwas Unvergessliches, das nicht wieder zu kaufen war“. Volker Braun erzählt, von einer italienischen Renaissancenovelle angeregt, ein Gleichnis vom vertauschten Leben, und im ebenso verzwickten wie simplen Ablauf der Geschichte von den vier Männern erzählt sich fast nebenbei die Geschichte von vielen.
Im Anschluss: "Mondo Morricone - Eine Collage mit Filmmmusik von Ennio Morricone" von Karl Lippegaus

Die Dinge des Lebens
Ein Sommer mit Hörspielen und Dokus
Woche 8: Arbeit

Die Geschichte von den vier Werkzeugmachern
Von Volker Braun
Radiofassung und Regie: Jörg Jannings
Mit: Hermann Beyer, Renate Krößner, Irm Hermann, Katrin Martin, Axel Wandtke, Bernhard Schütz, Volker Braun, Horst Lebinsky, Hans Peter Hallwachs, Cornelius Obonya, Udo Kroschwald, Klaus Hecke, Thomas Neumann, Carl Heinz Choynski, Peter Kainz, Siegfried Pfaff
Komposition: Wolfgang Florey

Ton und Technik: Peter Kainz, Venke Decker
Produktion: SFB/ORB/Deutschlandfunk 1999
Länge: 59'36

Volker Braun, geboren 1939 in Dresden, arbeitet als Dramatiker, Essayist und Erzähler. Sein Werk umfasst neben Theatertexten auch Gedichte, Romane, Erzählungen und Hörspiele, u.a.: „Iphigenie in Freiheit“ (Funkhaus Berlin 1991 und DS Kultur/SFB 1992), „Der Staub von Brandenburg“ (Deutschlandfunk/SFB-ORB 1998), „Die Putzfrauen“ (MDR 2016). Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen gehört der Georg-Büchner-Preis 2000.

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