Äthiopien: Von Wasserlöchern und Hochhäusern
Valerie Browning © Deutschlandradio/Bettina Rühl
Die grüne Mauer (5/5)
47:59 Minuten
Für Valerie Browning sind die Veränderungen durch den Klimawandel so spürbar wie der eigne Atem. Die Hebamme zog vor 35 Jahren aus Australien nach Afar, in den kargen Norden Äthiopiens. Viele Nomaden hier können kaum noch mit ihren Tieren überleben.
Infolge vieler Dürren und Überschwemmungen sind die meisten Herden mittlerweile für das Überleben der Menschen zu klein. Browning hat mit ihrem Mann, einem Afar, eine Hilfsorganisation gegründet und sucht mit den Nomaden nach Überlebensstrategien. Eine davon: dass Viehhalter dort zu Bauern zu werden, wo Tiefbrunnen oder Flüsse die Bewässerung von Feldern ermöglichen.
Der Klimawandel hat die Probleme Äthiopiens in fast dramatischer Weise verschärft - 80 Prozent der Bevölkerung ernährten sich von der Landwirtschaft, die Klimakrise bedroht ihr Überleben. Hinzu kommen Kriege in mehreren Regionen, die bisherige Erfolge bei der Anpassung an den Klimawandel gefährden oder zerstören.
Währenddessen wächst die Hauptstadt Addis Abeba in rasantem Tempo, weil immer mehr Menschen hier eine Zukunft suchen. Die Regierung unter Ministerpräsident Abiy Ahmed ist dabei, die Hauptstadt in eine Kopie Dubais zu verwandeln - was Stadtplaner Dawit Benit bedauert.
Der Architekt Ahadu Abayneh sucht nach klima- und traditionsbewussten Alternativen: er baut Häuser aus dem Material der Gebäude, die der Gentrifizierung zum Opfer fielen.
Bildergalerie zum Feature
Die grüne Mauer (5/5)
Äthiopien: Von Wasserlöchern und Hochhäusern
Von Bettina Rühl
Regie: Anna Panknin
Es sprachen: Anna Panknin, Claudia Mischke, Hüseyin M. Cirpici, Heiko Obermöller, Jochen Langner und Jean-Paul Baeck
Ton und Technik: Christoph Rieseberg und Thomas Widdig
Redaktion: Wolfgang Schiller
Produktion: Deutschlandfunk 2024
Bettina Rühl, geboren 1965 in Bad Homburg, lebt seit 2011 in der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Von dort berichtet sie für den ARD-Hörfunk, Zeitungen und Magazine. Für ihre Features wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 2015 mit dem „Prix Europa“ für das beste investigative Radiofeature. Seit 2011 ist sie Mitglied des Korrespondentennetzwerks weltreporter.net, seit 2017 dessen Vorsitzende.