Feuerteufel
Die Lust am Zündeln
Von Günter Beyer
Regie: Matthias Kapohl
Es sprachen: Svenja Wasser, Nikolaus Benda, Justine Hauer
und Martin Bross
Ton und Technik: Caroline Thon und Christoph Rieseberg
Redaktion: Klaus Pilger
Produktion: Deutschlandfunk 2021
(Wiederholung vom 21.02.2021)
Feuerteufel
54:34 Minuten
Der Blick ins Feuer fasziniert uns. Das Feuer selbst zu entfachen manch einen auch. Angefangen bei kleinen Kokeleien bis hin zur Brandstiftung. Doch nicht jeder Zündler ist ein kranker Pyromane. Viele zündeln aus Frust, Lust und Langeweile. Was geht in jemandem vor, der die Lunte an eine Gartenlaube, einen Wald oder ein Dorf legt?
Julian T., 22 Jahre alt, steht vor Gericht. Elf Brandstiftungen legt die Staatsanwaltschaft ihm zur Last. Bevor er in Untersuchungshaft kommt, war er Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. Er gehörte auch zu einem Freundeskreis, der Brände in der Stadt aufmerksam meldet und Videoaufnahmen davon im Netz verbreitet: brennende Zeitungsstapel im Treppenhaus, Sofas in Flammen, Zimmerbrände.
Keine riesigen Feuer, keine politische Brandstiftung, keine Verletzten. In der Nähe eines dieser Brandorte schnappt ihn die Polizei.
Warum legte Julian T. die Feuer? Wollte er auf sich aufmerksam machen? Nicht jeder Zündler ist ein kranker Pyromane. Viele zündeln aus Frust, Lust und Langeweile. Minderwertigkeitskomplexe, extreme Kränkbarkeit, sexuelle Frustration können auch Motive für das Zündeln sein. Die ärztliche Heilung des Verlangens gilt als schwierig.
Günter Beyer, geboren 1951 in Bremen, studierte in Konstanz Politikwissenschaft und Philosophie. Nach Tätigkeiten als Lehrer, Fotosetzer und Zeitungskorrektor, arbeitet er seit 1986 als freier Autor. Themen aus den Bereichen Kulturgeschichte, Kunst, Umwelt und Gesellschaft begeistern ihn am meisten.