Die Mönchsrepublik Athos

Von Rainer Schildberger |
In Himmelsstadt, einem kleinen Badeort im Nordosten Griechenlands, endet die Welt. An der Grenze patroulliert die griechische Polizei. Dahinter beginnt das Land, das seit über 1000 Jahren von Mönchen bewohnt und regiert wird.
Zutritt für Frauen strengstens verboten. Eine anachronistische Welt zwischen ursprünglicher Lebensweise und Moderne, zwischen fraglosem Gehorsam und Internetanschluss, Askese und üppigen Fördergeldern aus Brüssel.

Doch wie funktioniert ein halb autonomes Staatsgebilde, dessen erklärtes Staatsziel der Lobpreis Gottes ist? Das über ein gewähltes Parlament, eine Regierung und sogar über eine eigene Hymne verfügt, den "Hymnos is tin Eleftherian", die Ode an die Freiheit. Der Autor hat sich in ein Land begeben, in dem noch nach dem julianischen Kalender gelebt wird und die Tore der Klöster, aus Angst vor Dämonen, bei Sonnenuntergang geschlossen werden. Aber längst sind auch hier die greifbaren aktuellen politischen Probleme wie Korruption, Immobilienskandale oder illegale Einwanderung angekommen.