Hörspiel: Ein Klangcomic frei nach Unica Zürn

Die Revanche der Schlangenfrau

Natascha Gangl, Maja Osojnik und Matija Schellander
Natascha Gangl, Maja Osojnik und Matija Schellander © Natascha Gangl und Rdeča Raketa
Von Natascha Gangl, Maja Osojnik und Matija Schellander |
Bis 1970 schuf Unica Zürn einen einzigartigen künstlerischen Kosmos. Ein Hörstück als akustischer Trip durch Zürns Text- und Bildwelten und klangkünstlerische „Femmage“ an eine Ikone des Surrealismus.
2020 jährte sich der Todestag von Unica Zürn (1916–1970) zum 50. Mal. Widerständen und Tragödien trotzend schuf sie ein höchst komplexes und konsequentes Oeuvre. Natascha Gangl, Maja Osojnik und Matija Schellander machen es in einem Klangkunstwerk mit einer fiktiven Biographie erfahrbar.
Die Reduktion der Künstlerin auf ihre Biographie, ihr Musen-Dasein und das Stigma der psychischen Erkrankung, werden hier ad absurdum geführt und aufgelöst, die Künstlerin verwandelt sich stattdessen zur Superheldin des Klangcomics: der Schlangenfrau. Das Entstehen und Vergehen von Zürns Anagrammen wird zum akustischen Erlebnis, Worte werden zu Buchstaben, Buchstaben zu Rhythmus, Märchenhaftes wird essayistisch in Klangwelten zwischen Madrigal und Techno.
Der Klangcomic wurde in Kombination mit dem Theaterabend „Orakel und Spektakel. Ein Fest für Unica Zürn“ am Kabinetttheater Wien entwickelt. Vorlage des Hörspiels war die Publikation „Das Spiel von der Einverleibung. Frei nach Unica Zürn“ von Natascha Gangl (starfruit publications).

Die Revanche der Schlangenfrau
Ein Klangcomic frei nach Unica Zürn
Von Natascha Gangl, Maja Osojnik und Matija Schellander
Regie: die Autor:innen
Mit: den Autor:innen sowie Isabel Baloun, Raumschiff Engelmayr, Kristin Gruber, Lisa Kortschak, Klemens Lendl, Manu Mayr, Rania Moslam, Doris Müller, David Müller, Stephan Richter, Bernd Satzinger, Christian Schlechter, Christoph Stadler und Patrick Wurzwallner
Komposition: Rdeča Raketa (Maja Osojnik und Matija Schellander)
Mastering: Martin Leitner
Produktion: Autor:innenproduktion im Auftrag des ORF Kunstradio 2020
Länge: 52'47

Natascha Gangl, geboren 1986 in Bad Radkersburg (Österreich), schreibt Theatertexte, Prosa, Essays. Sie studierte Philosophie an der Uni Wien, Szenisches Schreiben am FORUM TEXT von uniT Graz und assistierte Christoph Schlingensief. Sie erarbeitet und performt in unterschiedlichen Kollektiven theatrale Installationen, Hörstücke oder Live-Klangcomics. Ihre Arbeit wurde u.a. mit dem Heimrad-Bäcker-Förderpreis und dem Preis des Heidelberger Stückemarkts ausgezeichnet.

Maja Osojnik, geboren 1976 in Kranj (heute Slowenien), lebt und arbeitet als Sängerin, Komponistin, Flötistin und Klangkünstlerin in Wien. Sie komponiert Musik für Tanz, Theater, Film, Hörspiele, Toninstallationen, Ensembles sowie Orchester und gibt Workshops für improvisierte Musik. Sie erhielt u.a. das Österreichische Staatsstipendium für Komposition, das SKE-Jahresstipendium für Komposition und den Pasticcio-Preis (Ö1/ORF).

Matija Schellander, geboren 1981 in Ludmannsdorf-Bilčovs (Österreich), ist Komponist, Kontrabassist und elektronischer Musiker für Musikensembles, Theaterstücke, zeitgenössische Tanzperformances und Filmmusik. Er studierte Kontrabass am Konservatorium Wien und absolvierte die Klasse Computermusik und Neue Medien (ELAK) an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Er arbeitete an mehreren Theatern, darunter das Theater Neumarkt Zürich, das Theater Basel und das Schauspielhaus Wien.