Ursendung
Die schöne Landschaft aller
Von Antje Meichsner
Ton und Regie: die Autorin
Produktion: Deutschlandfunk Kultur/Südwestrundfunk 2024
Länge: ca. 54‘30
Leben in der Sächsischen Schweiz
Wer in der Sächsischen Schweiz aufgewachsen ist, trägt sie ein Leben lang in sich. Hier ein Ausblick vom Carolafelsen auf die Schrammsteinkette, den Falkenstein und den Lilienstein. © IMAGO / Sylvio Dittrich
Die schöne Landschaft aller
54:34 Minuten
Wald. Schluchten. Felsformationen. Die Sächsische Schweiz ist wie ein Märchenland. In dem viele Rechtsextreme leben. Was erzählen Ehemalige, Zugezogene und Dagebliebene, die damit nicht einverstanden sind?
Wer hier wandert und sich auskennt, tut es leise. Durch die Wälder und Schluchten, über die Felsen und Stege bewegt man sich behutsam – eine ungeschriebene Grundregel in der Sächsischen Schweiz. Und wer nur etwas abseits der viel frequentierten Wanderwege und Zeiten unterwegs ist, bewegt sich aus der rationalen Alltagswelt heraus. Ist es wirklich der Hausgeist namens Buddel, der Reichtum bringt, wenn man ihm abends Milch hinstellt?
Etwas ganz Eigenes, Magisches, auch Rauhes hat die Sächsische Schweiz. Wer hier aufgewachsen ist, trägt sie ein Leben lang in sich. Andere verlieben sich in sie und ziehen hin. Aber die Sächsische Schweiz ist auch die Region, in der Rechtsextreme Mehrheiten bilden, sozial akzeptiert und gut vernetzt sind. In unterschiedlichen Varianten und mit unterschiedlichen Ausprägungen der Gewalt. Wie geht es den Menschen, die da nicht mitmachen wollen? Antje Meichsner führt eingehende Gespräche mit Menschen, die in der Schule gemobbt und verprügelt wurden, und hört Erlebnisse aus den Dörfern, aus der Schule, aus der Landschaft. Manche haben die Sächsische Schweiz verlassen, andere sind hingezogen, verbunden mit ihr sind sie alle. Und alle eint die Frage: Wie lebt es sich in der schönen Landschaft aller?
Antje Meichsner ist multidisziplinäre Künstlerin in den Feldern Komposition, Text, Radio und Film. Sie arbeitet konzeptuell dazu, wie Landschaften in den Menschen repräsentiert sind, die in ihr leben oder durch sie durchgehen. In ihren Soundarbeiten dekonstruiert sie Field Recordings und Sprachmaterial, das um das Befinden des Subjekts in der Gesellschaft kreist. Ihre Arbeiten sind sowohl installativ/hörspielförmig, sie spielt aber auch performative Live-Konzerte. Zuletzt im Radio: „Genauso bloß anders“ (Deutschlandfunk 2021), ein Hörspiel über das Coming of Age einer Ost-Punkerin in der Wendezeit.