Der Kampf der First Nations Kanadas um Gerechtigkeit
Oft nur noch verblasste Erinnerung: Kinder indigener Familien wurden ihren Familien entrissen. © imago/ZUMA Press/Darryl Dyck
Die toten Kinder von Kamloops
49:12 Minuten
Der Fund von 215 Kindergräbern auf dem Gelände einer ehemaligen Schule zwingt Kanada zur Auseinandersetzung mit dem dunkelsten Kapitel seiner Geschichte.
Die Wunden sind noch längst nicht geheilt. Die Schule von Kamloops ist zum Symbol der Misshandlung indigener Kinder durch Kirche und Staat geworden, anonym begraben von Nonnen und Priestern. Seitdem wurden Tausende weitere Kindergräber an früheren Internatsschulen gefunden. Generationen von indigenen Kindern wurden ihren Familien entrissen, sollten auf diesen Umerziehungsschulen ihrer Kultur entfremdet und zwangsassimiliert werden. Die letzte wurde erst 1997 geschlossen.
Die Folgen sind Entwurzelung, Alkoholismus, Wut. Die Traumata reichen bis heute – und die kanadische Gesellschaft ringt um ihr Selbstverständnis als das „bessere Amerika“.
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Die toten Kinder von Kamloops
Der Kampf der First Nations Kanadas um Gerechtigkeit
Von Dorothea Brummerloh
Regie: Philippe Brühl
Es sprachen: Lisa Bihl, Wolf Aniol, David Vormweg, Wolfgang Rüter, Sigrid Burkholder, Axel Gottschick, Hüseyin Michael Cirpici und Susanne Reuter
Ton und Technik: Hendrik Manook, Christoph Bette und Caroline Thon
Redaktion: Christiane Habermalz
Produktion: Deutschlandfunk 2023
Dorothea Brummerloh hat Agrarwissenschaften studiert und eine Krankenschwesternlehre gemacht. Heute arbeitet sie als freie Hörfunkjournalistin vor allem zu den Themen Medizin und Gesundheit.