Musikalisches Hörspiel über Louise Bourgeois

ding fest machen

Die Skulptur "Spider" von Louise Bourgeois
Die Skulptur "Spider" von Louise Bourgeois wurde 2014 in einer Ausstellung in der Staatsgalerie in Stuttgart gezeigt. © picture alliance / dpa / Foto: Bernd Weißbrod
Von Ulrike Haage |
• Porträt • In ihre Wort-Klang-Komposition „ding fest machen“ hat Ulrike Haage autobiografische und theoretische Texte der Bildhauerin Louise Bourgeois einfließen lassen. Musikalisch nimmt sie dabei die Vielfalt von Bourgeois’ Werk auf.
In den 50er-Jahren verlagerte Louise Bourgeois ihr Interesse von der Malerei auf die Bildhauerei. Es gibt kaum ein Material, das die eigenwillige Künstlerin nicht bearbeitet hat: Brot und Spucke, Federn und Tücher, Stahl und Bronze, Marmor und Stein, Latex, Gips, Holz, Klebstoff. An dieser Vielfalt der verwendeten Materialien und der Formensprache orientiert sich die Komponistin Ulrike Haage. In das Hörstück fließen autobiografische und theoretische Texte der Bildhauerin ein, Interviews, Poeme und Klangtexte, die sich mit den zentralen Themen des Lebens der Bourgeois befassen: der Auseinandersetzung mit dem Vater, mit der Mutter, dem Exorzieren der Vergangenheit und unbewältigten Emotionen.

ding fest machen
Nach Aufzeichnungen von Louise Bourgeois
Von Ulrike Haage
Regie und Komposition: die Autorin
Mit: Monica Bleibtreu, Judith Engel, Benedicte Savoy und Martin Wuttke
Ton: Tritonus Tonstudio Berlin
Produktion: BR 2003
Länge: 42'43

Louise Bourgeois, 1911 in Paris geboren, übersiedelte 1938 in die USA. Während des Zweiten Weltkriegs zählte sie zum Surrealisten-Kreis. 1993 war sie die alleinige Vertreterin der USA auf der Biennale in Venedig, 2002 die älteste Teilnehmerin bei der documenta XI. Sie starb 2010.

Ulrike Haage, Komponistin und Pianistin, spielte in Deutschlands erster Frauenbigband „Reichlich Weiblich“ und den „Rainbirds“. Theaterkompositionen u.a. für Peter Zadek, Hörspielopern mit Andreas Ammer und FM Einheit. Sie schrieb und realisierte Hörspiele wie „Lockbuch“ (NDR/Deutschlandfunk 2016), „Geld“ (nach Gertrude Stein, Deutschlandfunk 2016), „A Funeral March For the First Cosmonaut“ (mit Etel Adnan, Deutschlandfunk Kultur 2019). 2022 wurde sie für ihr Lebenswerk mit dem Günter-Eich-Preis ausgezeichnet.

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