"Ein Auto, in dem man überlebt"

Wenn Dichter Werbung machen

Das Logo von Audi mit seinen Kreisen auf der Frontschürze eines roten Autos.
Seit wann gibt es Schriftsteller die Werbetexte schreiben? © dpa
Von Joseph Berlinger |
Schriftsteller, die Werbetexte schreiben, gibt es viele. Die Dunkelziffer ist hoch. Es gab sie schon, bevor die Welt dem Konsumrausch verfiel. Im späten 19. Jahrhundert stand Frank Wedekind im Dienst von Julius Maggi und dichtete Werbung für dessen Suppen.
Im Jahre 1926 hatte Bertolt Brecht wenig Geld, wünschte sich aber ein neues Auto. Also machte er mehreren Firmen ein Angebot: Werbegedicht gegen Straßenkreuzer. Der Hersteller Steyr erhielt von Brecht einen Slogan. Der bekam seinen Neuwagen - und fuhr ihn zu Schrott. Brecht dichtete erneut: "Ein Auto, in dem man überlebt …". Und Steyr belohnte ihn mit einem neuen Auto.
Das Feature erinnert an die beim Werben dilettierenden Altmeister der Dichtkunst und befragt ein paar zeitgenössische Schriftsteller, die schon mal schwach geworden sind.
Produktion: BR 2016