Das Sterben der Olivenbäume
Ein Bakterium zerstört die uralte Kulturlandschaft in Apulien
Von Cara Westerkamp und Claudio Rizzello
Regie: Philippe Brühl
Es sprachen: Therese Hämer, Wolf Aniol, Wolfgang Rüter, Daniel Berger, Jonas Baeck, Rainer Delventhal und Justine Hauer.
Ton und Technik: Wolfgang Rixius und Caroline Thon
Redaktion: Christiane Habermalz
Produktion: Deutschlandfunk 2021
Ein Bakterium zerstört die uralte Kulturlandschaft in Apulien
Sie haben Jahrhunderte voller Kriege, Unwetter, Krisen überdauert. Gegenüber "Xylella fastidiosa" sind sie machtlos. © Deutschlandradio/Claudio Rizzello und Cara Westerkamp
Das Sterben der Olivenbäume
43:50 Minuten
Die Olivenhaine im südlichen Apulien waren einst ein Zeichen des kulturellen Wohlstandes der Region, heute gleichen sie Friedhöfen: Ein eingeschlepptes Bakterium lässt die alten, knorrigen Bäume absterben. Die ungebremste Ausbreitung der Krankheit ist auch eine Chronik des Politikversagens in der Region.
Jahrhundertealte Olivenbäume prägen seit jeher das Landschaftsbild und die Identität der Menschen in Apulien, der Region am Stiefelabsatz Italiens. Für Bauern wie Angelo Paiano sind die seit Generationen vererbten Olivenhaine sein Zuhause, die Bäume seine Familie. All das wurde nun in wenigen Jahren vernichtet - durch Xylella fastidiosa, ein winziges exotisches Bakterium, gegen das es kein Gegenmittel gibt. Millionen Bäume sind bereits infiziert.
Im verzweifelten Kampf gegen Xylella stehen sich Bauern, Umweltschützer und Wissenschaftler unversöhnlich gegenüber. Wirksame Gegenmaßnahmen gegen die Ausbreitung der Seuche wurden lange verschleppt - mit gravierenden Auswirkungen für die ganze Region, ihre Kultur, den Tourismus und Familien wie die Paianos, die vom Olivenanbau leben.
Die Autoren Cara Westerkamp, 1994 in Berlin geboren, und Claudio Rizzello, 1993 in Hamburg geboren, wurden an der Henri-Nannen-Journalistenschule ausgebildet und arbeiten heute als freiberufliche Journalisten zwischen Deutschland und Italien.