Wo Wasserkraft mehr schadet als nutzt
Wehranlage, Kraftwerk Rosenburg im Kamptal, Österreich © picture alliance / Weingartner
"Ein Fluss muss fließen"
51:25 Minuten
Wasserkraft ist eine erneuerbare Energiequelle und trotzdem schädlich. Wegen ihr sind viele Flüsse in ökologisch schlechtem Zustand, Fischbestände zurückgegangen. Nun werden viele Wehre und Kleinkraftwerke abgebaut. Können wir auf den Strom verzichten?
Mit der Wasserrahmenrichtlinie gibt die EU den Mitgliedsstaaten vor, die Gewässer in Europa bis spätestens 2027 in einen "guten Zustand" zu bringen. In der Folge wurden bis 2023 in Europa 487 Wehre zurückgebaut. Allein in Frankreich 156. In Österreich 8. Die ersten jetzt auch in Deutschland.
Ein Kriterium für den „guten Zustand“ von Flüssen ist, dass sie für alle Lebewesen durchgängig sind. Der dazu nötige Bau von Fischaufstiegshilfen bedroht jedoch manchen Kleinwasserkraftwerkbetreiber in seiner Existenz. Einige geben auf. Andere kämpfen. Ihrer Ansicht nach sorgen selbst kleine Wasserkraftwerke für die Stabilität des Stromnetzes.
Aus diesem Grund will ein Unternehmer an der thüringisch-bayerischen Grenze ein neues Kraftwerk bei einer alten Wehranlage errichten. Und stößt auf den Widerstand der Behörden.
In Niederösterreich wiederum scheitert ein Elektrizitätswerk mit seinen Plänen, das bestehende Wehr am Kamp zu erhöhen, an der Gegenwehr der Bevölkerung.
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„Ein Fluss muss fließen“
Wo Wasserkraft mehr schadet als nutzt
Von Egon Koch
Regie: Claudia Kattanek
Es sprachen: Claudia Matschulla und Jean Paul Baeck
Ton und Technik: Lukas Fehling und Malte Wiegert
Redaktion: Wolfgang Schiller
Produktion: Deutschlandfunk/ORF 2024
Egon Koch, Jahrgang 1955, verbrachte seine Kindheit auf dem Rheinschiff „Rabelais“. In Berlin studierte er Germanistik und Theaterwissenschaften. In Paris kam er in den 1980er Jahren zum Hörfunk. Er verwirklichte Radiofeature, Hörspiele, Dokumentarfilme und Romane. Jüngste Auszeichnungen: Hessischer Journalistenpreis 2020, Columbus Radiopreis 2022.