Das Tier, das es nicht gibt
Einhörner - Kulturgeschichte eines Irrtums
Von Rolf Cantzen
Regie: Philippe Bruehl
Es sprachen: Nadja Schulz-Berlinghoff, Gabriele Blum
und Udo Schenk
Ton und Technik: Hermann Leppich
Redaktion: Klaus Pilger
Produktion: Deutschlandfunk 2019
(Wiederholung vom 03.03.2019)
Das Tier, das es nicht gibt
53:42 Minuten
Als Fantasy-Helden werden sie geliebt, als Schokolade gegessen, als biblisches Untier gefürchtet, als Kondom übergestülpt: Einhörner. Was fasziniert bis heute an diesen Fabelwesen?
Ihre Übersiedlung ins christliche Abendland verdanken die Einhörner einem Fehler. Bei der Übersetzung der hebräischen Bibel ins Griechische wurde aus einer Bezeichnung für ein wildes Tier das Einhorn, ein Tier, das aus asiatischen Mythen bekannt war. Auch Aristoteles erwähnte es.
Das Einhorn wurde angeblich von Reisenden wie Marco Polo gesichtet und als gefährlich beschrieben. Vermeintliche Exemplare seines Horns wurden in der Renaissance als Heilmittel gehandelt, sein Abbild in Teppiche gewebt und sein Nimbus seit der Romantik von Dichtern geliebt.
Heute empfangen Esoterikerinnen die liebevollen Botschaften der Einhörner.