Wirtschaftskomödie (4/6)
Die Kontrakte des Kaufmanns 4
Von Elfriede Jelinek
Regie: Leonhard Koppelmann
Mit: Martin Bross, Robert Dölle, Ekkehard Freye, Hans Kremer, Jonas Minthe, Wolfgang Pregler, Wiebke Puls, Götz Schulte, Johannes Silberschneider und die Autorin
Ton und Technik: Theresia Singer, Josuel Theegarten, Susanne Herzig
Produktion: BR/DKultur 2015
Länge: 53'39
Eine Wiederholung vom 04.05.2015
Wirtschaftskomödie (4/6) - Die Kontrakte des Kaufmanns 4
• Gesellschaftskritik • Ratenzahlungen, Wertschöpfungsketten, Kurssteigerungen. Elfriede Jelineks Stück ist möbliert mit der Sprache der Finanzen. Sie entlarvt dabei einen Jargon der Lufthülsen, die nur so bedeutungsvoll sind, wie wir sie machen.
Kurz vor der Premiere des Bühnenstücks „Die Kontrakte des Kaufmanns“ im Jahr 2009 fügte ihm Elfriede Jelinek den Epilog „Schlechte Nachrede: Und jetzt?“ hinzu: „Mir kommt die Wirtschaft (die zu den schwierigsten Gebieten überhaupt gehört) immer wie ein Mobile vor, beim geringsten Berühren, ja nur einem Atemzug, gerät das feine Gestänge, geraten die Fäden, an denen wir unten zappelnd hängen (was wir nicht wissen, wir glauben ja, dass wir das Rad drehen), in Bewegung, und man weiß nie, wo sie wieder zur Ruhe kommen, die Fäden. Da sind so viele Parameter, dass man sie im Grunde nicht fassen kann. Ich sehe überall nur Fehler, weil sich nichts von diesen Parametern festmachen und bestimmen lässt. Die einen glauben an Keynes, die anderen an Hayek, die dritten an jemand anderen, manche schon wieder an Karl Marx.“
Im Jahr 2009 wurde „Die Kontrakte des Kaufmanns“ uraufgeführt. Die ökonomische Krise begleitend, schreibt Jelinek seitdem immer weiter zu diesem Thema. In dem sechsteiligen Hörspiel „Wirtschaftskomödie“ fasste sie mehrere, auch neuere Texte zusammen.
Zu Teil 1: Wirtschaftskomödie (1/6)
Zu Teil 5: Wirtschaftskomödie (5/6)
29. November 2023, 22.03 Uhr, Deutschlandfunk Kultur
29. November 2023, 22.03 Uhr, Deutschlandfunk Kultur
Elfriede Jelinek, geboren 1946, österreichische Schriftstellerin. Schreibt Lyrik, Prosa, Theatertexte, Libretti, Drehbücher, Hörspiele. Zahlreiche Preise, darunter der Theaterpreis Berlin und mehrfach der Mülheimer Dramatikerpreis. „Schwarzwasser“ ausgezeichnet als „Bestes Stück“ mit dem Nestroy-Theaterpreis 2020. Auszeichnung mit dem Nobelpreis für Literatur im Jahr 2004.