Hörspiel nach Elias Canetti

Die Blendung (2/2)

Durcheinander aufgestellte Bücher auf einem roten Tisch
Peter Kiens Liebe gilt einzig seinen Büchern. © Maryna Terletska / Getty Images
Von Elias Canetti |
• Literatur • Die Geschichte des weltfremden Sinologen Peter Kien, der nicht außerhalb seiner riesigen Bibliothek leben kann und schließlich dem Wahnsinn verfällt. Ein Klassiker voller Gesellschafts- und Sprachskepsis.
Peter Kiens Leben geht Stück für Stück kaputt, nachdem er seine ungebildete Haushälterin Therese geheiratet hat. Beeinflusst von Canettis Berliner und Wiener Erfahrungen zeichnet der Roman ein groteskes Bild der menschlichen Abgründe und des Scheiterns von Kommunikation. Die sprachlichen Eigenheiten der Figuren, ihre „akustischen Masken“, tragen zur bitteren Komik bei. Der Roman wurde erst spät gewürdigt und wird heute vielschichtig interpretiert, unter anderem als Studie über Wahnsinn, soziale Isolation und die Gefahren des Faschismus.
„Die Blendung“ war 2002 in Österreich Hörspiel des Jahres.

Die Blendung (2/2)
Nach dem Roman von Elias Canetti
Bearbeitung: Helmut Peschina
Regie: Robert Matejka
Mit: Peter Simonischek, Felix von Manteuffel, Libgart Schwarz, Fritz Karl, Robert Meyer, Wolfgang Böck, Hanna Tomek, Valentin Scholz, Karl Ferdinand Kratzl, Karl Menrad, Alexander Bernard, Radovan Grahovac
Komposition: Max Nagl
Ton und Technik: Gerhard Wieser, Herta Werner
NDR/DLR Berlin/BR/ORF 2002
Länge: 87'32

Eine Wiederholung vom 25.12.2002

Elias Canetti (1905–1994) wurde in Rustschuk (heute: Russe, Bulgarien) als Kind jüdisch-spaniolischer Eltern geboren. Der Romancier, Kulturphilosoph und Dramatiker wuchs vielsprachig auf, lebte in Lausanne, Zürich, Frankfurt und – bis zu seiner Emigration nach London im Jahr 1938 – in Wien. 1981 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Er starb in Zürich.

Weitere Hörspiele nach Elias Canetti: „Die Befristeten“ (WDR 1966, Rundfunk der DDR 1984), „Party im Blitz“ (DKultur 2005), „Briefe an Georges“ (DKultur 2006), „Die Blendung“ (BR/ORF 2013).

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