Der Legendenseher
Erinnerungen an Sergei Paradschanow
Von Daniel Guthmann
Regie: der Autor
Es sprachen: Daniel Berger, Lisa Biehl, Edda Fischer,
Jochen Langner, Martin Reinke und David Vormweg
Ton und Technik: Hendrik Manook und Thomas Widdig
Redaktion: Ulrike Bajohr
Produktion: Deutschlandfunk 2020
(Wiederholung vom 24.07.2020)
Der Legendenseher
54:39 Minuten
In seinen Filmen erweckt er armenische, georgische, ukrainische und aserbaidschanische Legenden zu neuem Leben. Dafür hat ihn die sowjetische Kulturbürokratie drangsaliert. Cineasten aus aller Welt verehren Sergei Paradschanow bis heute, 30 Jahre nach seinem Tod.
Paradschanow (1924-1990) wuchs als Sohn eines armenischen Antiquitätenhändlers in Tiflis auf. Die georgische Hauptstadt war zu seinen Lebzeiten das multikulturelle Zentrum Transkaukasiens.
Paradschanow interessierte sich leidenschaftlich für die Geschichten der verschiedenen Völker dieser Region. Aber viele seiner Herzensprojekte hat er nicht realisieren können. Trotz internationaler Proteste belegten die Sowjets den eigenwilligen Künstler 15 Jahre lang mit Gefängnisstrafen und Berufsverboten.
Als Paradschanow im Zuge der Perestroika endlich wieder arbeiten durfte, wurde er unsanft mit den aufkommenden Nationalismen in der Region konfrontiert.
Daniel Guthmann, geb. 1965, freier Autor und Regisseur für Hörfunk, Film und Fernsehen, lebt in Köln.