Die Jaguarschamanen sterben aus
Eine Expedition in den Amazonaswald
Von Thomas Fischermann
Regie: Antje Vowinckel
Es sprachen: Susanne Barth, Wolf Aniol, Walter Gontermann,
Hendrik Stickan, Martin Bross, Ernst August Schepmann,
André Kaczmarczyk, Enno Kalisch
Ton und Technik: Wolfgang Rixius und Jens Müller
Redaktion: Tina Klopp
Deutschlandfunk 2019
(Wiederholung vom 18.10.2019)
Die Jaguarschamanen sterben aus

Tief im Amazonaswald überlebt eine alte Schamanenkultur – bislang: die Heiler und Hexer der Hohodene.
Eine Wiederholung aus dem Jahr 2019
Die Hohodene sehen sich zunehmend bedroht. Denn die Regierung will die Indianergebiete verkleinern und Traditionskulturen in die Moderne überführen. Sie wollen sich wehren – auch mit Zauberei.
Im Grenzgebiet zwischen Kolumbien und Brasilien, eine Wochenreise von der nächsten größeren Stadt entfernt, liegt Hipana: ein See im Regenwald mit einem tosenden Wasserfall. Hier leben die Hohodene, ihre Schamanen gelten im Regenwald als besonders mächtig. Bis heute bildet das Volk sogenannte Jaguarschamanen aus, die besonders fortgeschrittene spirituelle Heilerfähigkeiten für sich reklamieren, aber auch Hexer und Giftmischer, die andere Menschen über große Distanzen hinweg töten können.

Alberto Baniwa will Schamane werden wie sein Vater, doch ihm bleibt nicht mehr viel Zeit.© Deutschlandradio/Thomas Fischermann
Die Regierung hält wenig von den traditionellen Lebensweisen der Indianervölker und möchte den Amazonaswald lieber für Landwirte und Minenbetreiber erschließen. Auch die Hohodene bekommen das zu spüren – die ersten Goldsucher interessieren sich für das Gebiet.

Im Dorf in Hipana werden die alten Traditionen noch gepflegt© Deutschlandradio/Thomas Fischermann
Thomas Fischermann, Buchautor und Journalist der ZEIT, hat zwei Expeditionen zu den Hohodene unternommen und mit ihnen gelebt. Er hat ihre Heiler und Hexer getroffen, an Festen und Ritualen teilgenommen und immer wieder die Frage gestellt: Hat diese alte Kultur eine Chance gegen den Vormarsch der modernen Welt?