Die Jaguarschamanen sterben aus
Eine Expedition in den Amazonaswald
Von Thomas Fischermann
Regie: Antje Vowinckel
Es sprachen: Susanne Barth, Wolf Aniol, Walter Gontermann, Hendrik Stickan,
Martin Bross, Ernst August Schepmann, André Kaczmarczyk, Enno Kalisch
Ton und Technik: Wolfgang Rixius und Jens Müller
Redaktion: Tina Klopp
Produktion: Deutschlandfunk 2019
Die Jaguarschamanen sterben aus
49:43 Minuten
Tief im Amazonaswald überlebt eine alte Schamanenkultur - bislang: die Heiler und Hexer der Hohodene. Doch die neue Regierung in Brasilien will die Indianergebiete verkleinern und Traditionskulturen in die Moderne überführen. Die Hohodene wollen sich wehren - auch mit Zauberei.
Im Grenzgebiet zwischen Kolumbien und Brasilien, eine Wochenreise von der nächsten größeren Stadt entfernt, liegt Hipana: ein See im Regenwald mit einem tosenden Wasserfall. Hier leben die Hohodene, ihre Schamanen gelten im Regenwald als besonders mächtig. Bis heute bildet das Volk sogenannte Jaguarschamanen aus, die besonders fortgeschrittene spirituelle Heilerfähigkeiten für sich reklamieren, aber auch Hexer und Giftmischer, die andere Menschen über große Distanzen hinweg töten können.
Doch in der fernen Hauptstadt Brasilia ist im Januar ein Präsident angetreten, der von den traditionellen Lebensweisen der Indianervölker nichts hält. Jair Bolsonaro hat angekündigt, dass er den Amazonaswald rasch für Landwirte und Minenbetreiber erschließen will, dass die Indianerreservate verkleinert und die dort lebenden Menschen in die Mainstream-Kultur eingegliedert werden sollen.
Auch die Hohodene bekommen das bereits zu spüren - die ersten Goldsucher interessieren sich für das Gebiet. Sie wollen sich wehren, notfalls auch mit Zauberkraft.
Thomas Fischermann, Buchautor und Journalist der ZEIT, hat zwei Expeditionen zu den Hohodene unternommen und mit ihnen gelebt. Er hat ihre Heiler und Hexer getroffen, an Festen und Ritualen teilgenommen und immer wieder die Frage gestellt: Hat diese alte Kultur eine Chance gegen den Vormarsch der modernen Welt?