Böse Orks, gierige Ferengi
Rassismus in Fantasy und Science Fiction
Von Christoph Spittler
Regie: Philippe Brühl
Mit: Lisa Bihl, Claudia Mischke, Thomas Hupfer
Ton und Technik: Hendrik Manook und Can-Luca Top
Redaktion: Klaus Pilger
Produktion: Deutschlandfunk 2024
Rassismus in Fantasy und Science Fiction
Ork Grishnakh aus der Filmreihe "Herr der Ringe" © IMAGO / FAMOUS
Böse Orks, gierige Ferengi
54:35 Minuten
Klingonen sind gewalttätig, Ferengi habsüchtig, Gungans ein bisschen dämlich. Nichtmenschliche Wesen in Science-Fiction- und Fantasy-Welten werden oft ziemlich stereotyp dargestellt.
Die Orks aus Tolkiens Fantasy-Epos „Herr der Ringe“ sind ausnahmslos böse und werden als ganze Spezies zum Abschlachten freigegeben. Ethische Bedenken? Fehlanzeige.
Während sich viele in der realen Welt um die Überwindung des Rassismus bemühen, lebt der „Speziesismus“ in fiktionalen Universen fröhlich weiter. Alles nicht so schlimm, Aqualishaner und Toydarianerinnen gibt’s ja in Wirklichkeit gar nicht, also kann sich niemand verletzt fühlen? Dabei werden mit Orks und Ferengi kaum verhüllte antisemitische oder antischwarze Klischees widergekäut.
Neuere Produktionen thematisieren den Rassismus zwischen fantastischen Wesen explizit. Wie verändert sich Fantasy in sensibleren Zeiten?
Christoph Spittler, geboren 1969 in Niedersachsen, ist seit seinem Ethnologiestudium begeisterter Milieusurfer. Entdeckt überall fremde Kulturen und ist fasziniert von Glanz und Elend des globalen Kapitalismus. Wurde 1993 Radio-Autor. Überlebt seit Anfang der 90er in Berlin-Mitte.