Cash, sonst Knast
Von schwierigen Lebenslagen
Von Maike Hildebrand
Mit: Lisa Bihl, Jonas Baeck und Claudia Mischke
Ton und Technik: Oliver Dannert und Hendrik Manook
Regie: Eva Solloch
Redaktion: Thilo Guschas
Produktion: Deutschlandfunk 2022
Von schwierigen Lebenslagen
Ersatzfreiheitsstrafen werden seit Jahren kontrovers diskutiert. © picture alliance / dpa / Liesa Johannssen/
Cash, sonst Knast
53:32 Minuten
Delikte wie Schwarzfahren oder Ladendiebstahl können zu Gefängnisstrafen führen, wenn der Betreffende nicht zahlen kann. Oft trifft es Drogenabhängige und Menschen ohne Wohnsitz. Das Für und Wider solcher "Ersatzfreiheitsstrafen“ wird heiß diskutiert.
Für Schwarzfahren oder Ladendiebstahl in den Knast - das erleben immer mehr Menschen, die ihre Geldstrafen nicht bezahlen können. Es trifft vor allem Obdachlose, Arbeitslose, Menschen, die unter psychischen Erkrankungen leiden, oder drogensüchtig sind - so wie Lutz und Matthias.
Die beiden waren schon oft in der Bremer Justizvollzugsanstalt inhaftiert, ein Tag reduziert ihre Geldstrafe um zehn Euro. Für den Staat ist das extrem teuer, die Inhaftierungen kosten pro Person und Tag 150 Euro. Ersatzfreiheitsstrafen sind seit Jahren in der Diskussion. Warum sie nicht einfach abschaffen? Oder braucht die Justiz ein Druckmittel, damit wir unsere Geldstrafen bezahlen?
Die Initiative „Freiheitsfonds“ kauft mit Hilfe von Spendengeldern Menschen frei, die sonst im Gefängnis sitzen müssten, weil sie ohne Ticket mit Bahn oder Bus gefahren sind. Auch bei anderen Delikten trifft die Strafe des Rechtsstaats Arme härter als Reiche, und ein Gefängnisaufenthalt hat oft weitreichende Folgen für die Betroffenen.
Maike Hildebrand studierte Sozialwissenschaften. Sie arbeitet als freie Journalistin für verschiedene Fachmagazine und Tageszeitungen, ist Autorin von Radiofeatures für verschiedene ARD-Hörfunksender und den Deutschlandfunk.