Eine Flucht, zwei Erinnerungen
Wie meine Mutter mit einer Freundin aus der DDR floh
Von Jenny Hoch
Mit: Max von Puffendorf und Winnie Böwe
Ton: Alexander Brennecke
Regie: Friederike Wigger
Redaktion: Tina Klopp, Barbara Schäfer
Produktion: Deutschlandfunk 2016
(Wiederholung vom 09.12.2016)
Wie meine Mutter mit einer Freundin aus der DDR floh
Auszubildenenklasse der VEB Vestis aus Leipzig beim Ausflug nach Schloss Sanssouci. © Deutschlandradio/privat
Eine Flucht, zwei Erinnerungen
49:55 Minuten
In einer Sommernacht im August 1969 springen zwei junge Frauen aus der DDR in Rumänien in die Donau. Sie wollen auf die andere Seite nach Jugoslawien schwimmen und von dort weiter nach Österreich, um schließlich nach Westdeutschland zu gelangen. Ein lebensgefährliches Unterfangen. Ihre Erinnerungen an all das sind sehr unterschiedlich.
Die Flucht gelingt. Doch obwohl sich beide eine Existenz in Süddeutschland aufbauen, treffen sie einander erst nach 47 Jahren zum ersten Mal wieder. Das Feature erzählt ein Stück DDR-Historie aus zwei Perspektiven: Beide Frauen dürfen nicht studieren, sondern müssen „in die Produktion“, wo sie sich kennenlernen. Beide sehnen sich nach Freiheit, schmieden Fluchtpläne.
Die Autorin fragt nach: Woher wussten sie, dass sie einander trauen konnten? Standen sie unter Beobachtung der Stasi? Haben sie für die Flucht trainiert? Lief wirklich alles so glatt wie behauptet? Hat sich so eine Fluchterfahrung vererben können und führt sie auch in der nächsten Generation zu bestimmten Verhaltensweisen? Denn Autorin Jenny Hoch ist die Tochter einer der beiden Frauen.
Jenny Hoch, geboren 1976, arbeitete als Redakteurin und Kulturjournalistin u.a. für SPIEGEL Online, SZ, ZEIT und WamS. Sie ist Chefredakteurin des ARTEMagazins.