Anke und Lola streiten. Anke hat jetzt lange genug um ihren Mann getrauert, findet Lola, sie soll ihn endlich sich selbst überlassen und sich ihrerseits neu erfinden: als Frau, Mutter, Künstlerin - oder was auch immer. Anke aber fühlt sich wertlos, haltlos und gescheitert ohne Mann. Ist es überhaupt möglich, mit Anfang fünfzig noch jemand Cooles zu finden, der das Leben mit einem teilt?
Der Podcast begleitet Anke und Lola beim Diskutieren, Daten und Denken. Gleichzeitig müssen aber auch noch Kinder erzogen, Häuser vorm Verfall gerettet und Zähne geputzt werden.
Eine rasante Doku zweier besonderer Frauen und ihrer Freundschaft.
Episode 2: Depression, Porno und Metta Meditation
Lola besucht Anke in der psychosomatischen Klinik und ist skeptisch angesichts der selbstgefilzten Tiere und Ermächtigungsmantras. Ob die Anke wirklich über ihr Trennungstrauma hinweghelfen? Lolas Rezept gegen Depression ist Euphorie. Sie hat den Plan, jetzt Bestatterin zu werden, zumindest so lange, bis sie sich zwischen Kindersärgen und schlecht gepflegten Fußnägeln im Kühlhaus umsieht. Trotzdem: Der Tod interessiert sie, dieses letzte große Loslassen, das zuverlässig Platz für Neues schafft. Sie gibt eine Abschiedsparty, vermietet das alte Zuhause und macht sich mit der Familie auf nach Rom, in die Ewige Stadt. Anke soll in dieser Zeit daran arbeiten, ihr Sexleben vom heteronormativen Gefallenwollen zu befreien. Und wenn sie in einem feministischen Pornofilm mitspielt? Wäre das nicht ´ne Idee?
Es ist aus - und jetzt?! (2/4)
Depression, Porno und Metta Meditation
Von Anke Stelling und Lola Randl
Regie: die Autorinnen
Ton und Technik: Christoph Rieseberg und Elisabeth Klingenberg
Redaktion: Tina Klopp
Produktion: Deutschlandfunk 2024
Anke Stelling, geboren 1971, arbeitet seit ihrem Romandebüt von 1999 als Schriftstellerin und Drehbuchautorin. Für "Schäfchen im Trockenen" erhielt sie 2019 den Preis der Leipziger Buchmesse und war viel unterwegs, um über Verteilungsgerechtigkeit, Familie und Literatur zu diskutieren. Zuletzt erschienen der Kinderroman "Freddie und die Bändigung des Bösen" und die Erzählungen "Grundlagenforschung."
Lola Randl, geboren 1980, ist Filmemacherin und Autorin. Sie studierte Film an der Kunsthochschule für Medien in Köln. 2008 verließ sie Berlin und lebt seitdem in der dünn besiedelten Uckermark im Norden Deutschlands. Die meisten ihrer Werke haben eine deutlich ausgeprägte autobiographische Komponente. Der Große Garten in Gerswalde, eine ehemalige Schlossgärtnerei, bildet dabei die Grundlage für das fortschreitende Nachdenken über das richtige Leben im falschen. Dort entstanden bereits Kinofilme, Talkshows und Romane..