Heteroptera
oder: Vom Sehen lernen beim Malen
Die Wissenskünstlerin Cornelia Hesse-Honegger
Von Christine Nagel
Regie: die Autorin
Es sprachen Judica Albrecht und Dietrich Eichmann
Ton und Technik: Ernst Hartmann und Caroline Thon
Redaktion: Ulrike Bajohr / Thilo Guschas
Produktion: Deutschlandfunk 2016
(Wiederholung vom 29.01.2016)
Die Wissenskünstlerin Cornelia Hesse-Honegger
Eine Feuerwanze (Pyrrhocoridae) aus der Familie der Wanzen (Heteroptera). © picture-alliance / dpa / Tim Brakemeier
Heteroptera
49:55 Minuten
Es braucht nicht erst den Super-GAU. Schon niedrige Strahlung kann zu Gendefekten führen, sagt die naturwissenschaftliche Zeichnerin und Wissenskünstlerin Cornelia Hesse-Honegger. Ihre Bilder zeigen Insekten mit verformten Flügeln, Fühlern und Beinen.
Cornelia Hesse-Honegger zeichnet und malt Insekten und Kleintiere. Weltweit bekannt wurde sie mit ihren Bildern von deformierten Wanzen, lateinisch: Heteroptera.
Nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl machte sie über das Zeichnen Entdeckungen, die sie nicht mehr losließen. Sie dokumentierte verformte Beine, Fühler und Flügel, außergewöhnliche Farbmuster oder bizarre Auswüchse.
Ihre künstlerische Arbeit steht in der Tradition der metaphorischen Zeichnung. Dabei findet die Erkenntnis nach und aufgrund der Bildwerdung statt. Es lehrt das Sehen als „Erlangen von Einsicht“.
Christine Nagel, geboren 1969 in Wertheim, studierte Sprachwissenschaften, Geschichte, Politik. Seit 1996 freischaffend tätig, schreibt und inszeniert sie Hörspiele und Feature für die ARD und Deutschlandradio. Von 2002 bis 2005 lebte sie in London, wo sie ein postgraduales Choreografie-Studium am dortigen Laban Centre absolvierte. Ihre akustischen Arbeiten wurden vielfach nominiert und mit Preisen ausgezeichnet.